Misoprostol
Handelsnamen: Arthotec® (in Kombination mit Diclofenac)
Definition
Misoprostol ist ein Prostaglandin E1-Analogon, das vor allem in der Therapie der Magenulzera sowie Duodenalulzera eingesetzt wird.
Indikationen
Geschwüre im Magen (Ulcus ventriculi) und Darm (Ulcus duodeni) stellen die Hauptindikationen für eine Behandlung mit dem Arzneistoff Misoprostol dar. Weitere Indikationen finden sich in der Gynäkologie. So wird der Arzneistoff zum Beispiel bei postpartalen Blutungskomplikationen, aber auch zur Weheneinleitung sowie im Rahmen eines Schwangerschaftsabbruches verabreicht.
Allgemeines
Als Prodrug wird Misoprostol erst nach der Leberpassage in die metabolisch aktive Form Misoprostolsäure umgewandelt. Die Halbwertszeit beträgt max. 40 Minuten.
Wirkmechanismus
Misoprostol bindet als Prostaglandinrezeptor-Agonist an die entsprechenden Rezeptoren an den Belegzellen der Magenschleimhaut und führt dort zu einer Inhibition der Magensäure- und Pepsinproduktion. Auf diese Weise wird eine verminderte Säureproduktion und gleichzeitig eine vermehrte Bicarbonatproduktion erreicht, wodurch die schützende Schleimschicht aufrechterhalten wird. Außerdem führt Misoprostol in der Gebärmutter zu Kontraktionen des Myometriums.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- Gastrointestinale Störungen, Bauchschmerzen, Diarrhoe
- Schwindel, Kopfschmerzen
Kontraindikationen
Misoprostol darf aufgrund der Wirkung auf die Uterusmuskulatur nicht bei einer bestehenden Schwangerschaft verabreicht werden.