Gadoteridol
Handelsname: ProHance®
Englisch: gadoteridol
Definition
Bei Gadoteridol handelt es sich um ein paramagnetisches Kontrastmittel für die Magnetresonanztomographie (MRT).
Indikationen
Gadoteridol ist für diagnostische Zwecke bei der Magnetresonanztomographie indiziert. Es verstärkt den Kontrast im Gehirn, Rückenmark sowie im umgebenden Gewebe und führt dort zu einer verbesserten Darstellung von Läsionen mit pathologischer Vaskularisation. Der Wirkstoff wird außerdem auch bei der Ganzkörper-Magnetresonanztomographie (GK-MRT) angewendet, darunter bei Untersuchungen am Kopf, Hals, dem muskuloskelettalen System, sowie an Brust, Leber und den Weichteilen.
Applikationsformen
Das Kontrastmittel wird als Injektionslösung appliziert.
Pharmakokinetik
Die Plasmahalbwertszeit beträgt durchschnittlich 1,57 Stunden. Es fehlen Hinweise auf eine Plasmaproteinbindung von Gadoteridol. Die intakte Blut-Hirn-Schranke kann von Gadoteridol nicht passiert werden. Der Wirkstoff wird nicht metabolisiert und in unveränderter Form renal eliminiert.
Wirkmechanismus
Gadoteridol verkürzt die T1-Relaxationszeit von Protonen im Zielgewebe und verändert somit die Signalintensität, so dass Kontrastunterschiede im MRT sichtbar werden.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- allergische Reaktionen: Husten, Rhinitis, Schwitzen, Fieber, Urtikaria
- Bronchospasmen bei Asthma bronchiale-Patienten
- Epileptische Anfälle, Schwindel, Kopfschmerzen
- Störungen des Gastrointestinaltrakts: Erbrechen, Geschmacksstörungen, Mundtrockenheit
- Hypertonie, Hypotonie, Tachykardie, Bradykardie, Herzstillstand, anaphylaktischer Schock
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff bzw. den anderen Gadolinium-haltigen Kontrastmitteln
- Herzschrittmacher, Clips
- Stillzeit aufgrund fehlender Untersuchungen