Chelat
von griechisch chēlḗ - Kralle, Krebsschere
Synonym: Chelatkomplex
Englisch: chelate
Definition
Als Chelat bezeichnet man eine Verbindung eines mehrzahnigen Liganden (Chelator) mit einem Zentralatom, das meist ein zweiwertig positiv geladenes Metallion ist.
Eigenschaften
Die griechische Ursprungsbezeichnung verdeutlicht die Struktur eines Chelatkomplexes, denn der Ligand umschließt das Zentralatom mit mindestens zwei Bindestellen. Der Ligand bindet über koordinative Bindungen an das Zentralatom - das bedeutet die freien Elektronenpaare der Bindung werden vom Chelator beigesteuert. Chelatkomplexe charakterisieren sich über die Entropiezunahme, die Ausbildung von 5- und 6-Ringen und die damit verbundene Stabilität.
Chelatkomplexe, wie Häm, Caeruloplasmin oder Citrat, bringen zum einen den Vorteil, dass durch die doppelte Bindung des Ions eine Dissoziation unwahrscheinlicher und die Bindung damit stabiler wird. Desweiteren ist ein Chelatkomplex energetisch günstig, da die Entropie weniger gesenkt wird, als dies bei einer Ionenbindung mittels mehrerer verschiedener Liganden passieren würden.
Anwendung finden Chelatkompexe bzw. die Ausbildung von Chelatkomplexen in der Labormedizin, sowie der Toxikologie. Durch die Bildung schwerlöslicher Komplexe können toxische Substanzen aus dem Organismus entfernt werden.