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FlexiPub: Spektrale Ausleuchtung und inverse Bilddarstellung in der Dermatoskopie von Hautläsionen

Dr. Frank Antwerpes
Arzt | Ärztin

Einleitung

Die Dermatoskopie, auch bekannt als Auflichtmikroskopie oder Epilumineszenzmikroskopie, hat sich in den letzten Jahrzehnten als unverzichtbares, nicht-invasives diagnostisches Instrument in der Dermatologie etabliert. Durch die Eliminierung der Oberflächenreflexion der Haut ermöglicht sie die Visualisierung von morphologischen Strukturen der Epidermis, der dermoepidermalen Junktionszone und der oberen Dermis, die mit dem bloßen Auge nicht sichtbar sind. Diese Technik hat die diagnostische Genauigkeit bei der Differenzierung von benignen und malignen Hautläsionen, insbesondere bei pigmentierten Läsionen wie dem malignen Melanom, signifikant verbessert.

Die historische Entwicklung der Dermatoskopie ist geprägt von einer kontinuierlichen technologischen Verfeinerung. Ausgehend von einfachen Handlupen mit Immersionsflüssigkeit vollzog sich der Wandel hin zu Systemen, die polarisiertes Licht nutzen, um Oberflächenreflexionen zu minimieren, ohne direkten Hautkontakt zu benötigen. Die Einführung der digitalen Dermatoskopie markierte einen weiteren Meilenstein, der nicht nur eine hochauflösende Bildgebung und Archivierung ermöglichte, sondern auch den Weg für computergestützte Analysen und die Telemedizin ebnete.[1] Moderne Dermatoskope bieten heute eine beeindruckende Bildqualität, doch die überwiegende Mehrheit der Untersuchungen stützt sich nach wie vor auf eine Beleuchtung mit weißem Licht, einem Gemisch aus allen sichtbaren Wellenlängen.

Obwohl Weißlichtdermatoskopie der etablierte Standard ist, birgt sie inhärente Limitationen. Die visuelle Information, die aus einem dermatoskopischen Bild gewonnen wird, ist das Resultat komplexer Interaktionen von Licht mit verschiedenen Hautstrukturen und Chromophoren. Weißes Licht liefert ein integriertes, aber undifferenziertes Abbild dieser Interaktionen. Die spezifischen Beiträge einzelner Strukturen, die bei unterschiedlichen Wellenlängen verschieden stark absorbieren oder streuen, können dabei überlagert oder maskiert werden.

An diesem Punkt setzen fortschrittliche Bildgebungstechniken an, die das diagnostische Potenzial der Dermatoskopie erweitern. Dieser Text thematisiert zwei solcher vielversprechenden Ansätze: die spektrale Ausleuchtung und die inverse Bilddarstellung. Die spektrale Ausleuchtung nutzt gezielt Licht spezifischer Wellenlängen (z.B. blau, grün, rot), um bestimmte anatomische Strukturen und Chromophore selektiv hervorzuheben. Die inverse Bilddarstellung, eine digitale Nachverarbeitungstechnik, kehrt die Farb- und Helligkeitswerte des Bildes um und kann so subtile Muster und Kontraste auf eine Weise sichtbar machen, die für das menschliche Auge leichter zu erfassen ist.

Ziel dieses Textes ist es, aus theoretischer und praktischer Perspektive den diagnostischen Mehrwert dieser beiden Methoden zu beleuchten. Es wird eine fundierte Analyse der physikalischen Grundlagen der Licht-Gewebe-Interaktion bei verschiedenen Wellenlängen gegeben. Darauf aufbauend werden die spezifischen Vorteile der spektralen Ausleuchtung für die Visualisierung dermatoskopischer Schlüsselkriterien bei melanozytären und nicht-melanozytären Läsionen erörtert. Anschließend wird das Konzept der inversen Bilddarstellung als komplementäres Werkzeug zur Kontrastverstärkung und Mustererkennung vorgestellt. Abschließend werden die Herausforderungen bei der Integration dieser Techniken in den klinischen Alltag sowie zukünftige Perspektiven, insbesondere im Zusammenspiel mit künstlicher Intelligenz (KI), diskutiert.

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