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Effloreszenz

(Weitergeleitet von Hautläsion)

von lateinisch: efflorescere - hervorblühen
Synonyme: Hauteffloreszenz, Morphe, Hautblüte (obsolet)
Englisch: efflorescence

1. Definition

Effloreszenzen sind die Grundelemente pathologischer Hautveränderungen. Sie dienen der Beschreibung des dermatologischen Befundes. Man unterscheidet nach dem Zeitpunkt ihres Auftretens zwischen Primär- und Sekundäreffloreszenzen.

2. Hintergrund

Die klassische Dermatologie klassifiziert Hautkrankheiten primär nach ihrem klinischen Aspekt. Der Grund dafür ist, dass die sorgfältige Analyse einer morphologischen Veränderung der Haut in vielen Fällen eine Diagnose ohne zusätzliche Hilfsmittel, also nur durch Inspektion, erlaubt.

Die charakteristischen Effloreszenzen werden deshalb auch zur Benennung von Erkrankungsgruppen herangezogen. Erkrankungen, die mit einer Quaddelbildung einhergehen, werden z.B. als Urtikaria bezeichnet, blasenbildende Hautveränderungen als bullöse Dermatosen. Diese Nomenklatur hat Schwächen, da hinter einer bestimmten Hautveränderung ätiologisch sehr unterschiedliche Pathologien stecken können. Durch die zunehmende Verwendung immunhistochemischer und molekularbiologischer Diagnoseverfahren rückt die Dermatologie von der rein deskriptiven Einordnung ab.

3. Einteilung

3.1. Primäre Effloreszenzen

Primäre Effloreszenzen sind üblicherweise direkte Folgen der Erkrankung; die wichtigsten sind im Folgenden aufgeführt:

3.2. Sekundäre Effloreszenzen

Sekundäre Effloreszenzen sind spätere Entwicklungsstufen der Hautveränderung und entwickeln sich aus primären. Sie können aber auch durch Schädigung der Haut von außen (zum Beispiel Kratzen bei Juckreiz oder durch Infektion einer Läsion) entstehen. Beispiele für Sekundäreffloreszenzen sind:

3.3. Weitere Effloreszenzen

4. Form

Meist besitzen die Effloreszenzen eine rundliche oder ovale Form. Ringförmige, anuläre oder zirkuläre Herde können z.B. durch zentrale Abheilung und randbetontes zentrifugales Fortschreiten entstehen. Eine Iris- bzw. Kokardenform ergibt sich, wenn mehrere ringförmige Effloreszenzen konzentrisch ineinander liegen. Des Weiteren existieren bogige (gyrierte), schlangenförmig gewundene (serpiginöse) oder polyzyklische Herde.

5. Verteilung

Für die Diagnostik ist nicht nur die Bestimmung der einzelnen Effloreszenzen wichtig, sondern auch ihre Verteilung auf dem Integument. Sie können asymmetrisch oder symmetrisch bzw. unilateral oder bilateral auftreten. Weiterhin unterscheidet man u.a. zwischen:

Treten Hauteffloreszenzen plötzlich großflächig auf, bezeichnet man sie in ihrer Gesamtheit als Exanthem. Die Einzeleffloreszenzen dienen dann der genaueren Benennung des Exanthems. Ein makulopapulöses Exanthem setzt sich aus Flecken und Knötchen zusammen. Ähnelt ein Exanthem dem Hautbefund einer bestimmten Erkrankung, wird es nach ihr benannt. So spricht man z.B. von morbilliformen, scarlatiniformen oder herpetiformen Exanthemen.

Ein plötzlich auftretender Ausschlag an der Schleimhaut wird als Enanthem bezeichnet.

6. Podcast

FlexTalk – Alles andere als oberflächlich: Die Haut
FlexTalk – Alles andere als oberflächlich: Die Haut

7. Bildquelle

  • Bildquelle Podcast: ©Leonardo Rossatti / Pexels
Fachgebiete: Dermatologie

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21.03.2024, 08:56
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