Elastose
Synonyme: Elastosis senilis, Elastosis solaris, aktinische Elastose, solare Elastose, senile Elastose
Englisch: actinic elastosis, solar elastosis
Definition
Elastose ist eine pathohistologische Bezeichnung für eine angeborene oder erworbene Degeneration des kollagenen Bindegewebes der Dermis mit Ablagerung von Fasermaterial, das an Elastin erinnert.
Weitere Begriffsverwendungen
In der Angiologie beschreibt die Elastose zum einen die Einlagerung elastinähnlicher Substanzen in die Gefäßwand, zum anderen das Vorkommen von abnormem, gegenüber Elastase resistentem Elastin in der Lamina elastica interna der Gefäßintima.
Epidemiologie
Die Elastose ist relativ häufig und betrifft vor allem ältere, hellhäutige Menschen (Hauttyp 1 und 2). Bei dunkel pigmentierten Menschen kommt die Erkrankung hingegen kaum vor.
Ätiopathogenese
UV-Strahlung
Eine chronische Sonnenbestrahlung spielt in der Pathogenese der erworbenen (aktinischen) Elastose eine ausschlaggebende Rolle. Hierbei sind sowohl UV-A als auch UV-B und Infrarotstrahlung verantwortlich. Die Strahlung löst in der Haut eine direkte Freisetzung von Sauerstoffradikalen und die Einwanderung von Entzündungszellen in das Bindegewebe der Haut aus. Zugleich werden durch die Strahleneinwirkung antioxidative Schutzmechanismen geschwächt.
Der Freisetzung von Singulettsauerstoff folgt eine erhöhte Expression der Kollagen abbauenden Metalloproteasen MMP-1 und MMP-2 in den Fibroblasten. Die Ansammlung des elastotischen Materials könnte entsprechend auf enzymgesteuerte Abbauprozesse zurückgeführt werden.
Weitere Risikofaktoren
Weitere Risikofaktoren für das Auftreten einer Elastose sind:
Selten kann eine Elastose auch durch ionisierende Strahlung (chronische Radiodermatitis) oder bei chronischer Exposition gegenüber Teer (Teerhaut) auftreten. Des Weiteren existieren hereditäre Erkrankungen, die mit einer Elastose einhergehen, z.B. das Pseudoxanthoma elasticum.
Pathohistologie
Pathohistologisch zeigt die Elastose eine atrophische Epidermis und subepidermal eine schollige basophile Degeneration der elastischen Fasern, insbesondere in den oberen Schichten der Dermis. Die anfangs irregulär angeordneten Faserbündel konglomerieren im Verlauf.
Klinik
Klinisch ist die Haut bei Elastose atrophisch und weist eine vermehrte Faltenbildung auf. Teilweise ist sie rhomboid grobgefeldert. Des Weiteren kommt es durch die elastotischen Einlagerungen zur Bildung einer leicht prominenten, hautfarbenen bis gelblichen Hautfelderung. Typisch ist vor allem das Auftreten an chronisch sonnenexponierten Hautbereichen wie Stirn, Nase, Wange und Nacken. Im Gesicht führt die Elastose zur sog. Elastoidosis cutanea nodularis et cystica, im Nacken zur Cutis rhomboidalis nuchae.
Therapie
Bei der Elastose kommen topisch applizierte Retinoide in niedrigen Konzentrationen und fettende Cremes zur Anwendung. Aus ästhetisch-kosmetisch Gründen können ablative Lasermethoden eingesetzt werden.
Da chronische UV-Exposition einen entscheidenden Risikofaktor für Hautkrebs darstellt, ist ein regelmäßiges Screening indiziert.
Prophylaxe
Sonnenschutz ist die wichtigste prophylaktische Maßnahme um das Auftreten bzw. die Progression der Elastose zu verhindern.
Prognose
Die Erkrankung zeigt einen chronischen Verlauf. Bei weiterer Sonnenexposition ist mit einer Progression der Hautveränderungen zu rechnen.