Desmoplakin
Englisch: desmoplakin
Definition
Desmoplakin, kurz DP, gehört zur Plakin-Proteinfamilie und ist das am häufigsten in Desmosomen vorkommende Protein. Es spielt eine Schlüsselrolle bei der Morphogenese und der Integrität von Geweben.
Genetik
Desmoplakin wird durch das DSP-Gen auf Chromosom 6 an Genlokus 6p24.3 synthetisiert. Es besteht aus 24 Exons und hat zwei Isoformen, Desmoplakin I (250 kDa) und Desmoplakin II (210 kDa). Sie entstehen durch alternatives Spleißen der mRNA.
Biochemie
Desmoplakin ist ein großes Protein mit einer Länge von 2.871 Aminosäuren. Es besitzt eine große N-terminale Plakin-Domäne, die an einen Komplex aus Cadherin, Plakoglobin und Plakophilin bindet, eine zentrale Coiled-Coil-Domäne, die das Protein dimerisiert und eine C-terminale Domäne, die an Intermediärfilamente bindet.
Funktion
Desmoplakin wird in hohem Maße in Keratinozyten sowie in der Herzmuskulatur exprimiert. Es ist an den desmosomalen Plaques verankert und stellt durch Interaktion mit den Ankerproteinen Plakoglobin und Plakophilin eine Verbindung zwischen dem Intermediärfilament-Netzwerk (Desmin) und Desmocollin sowie Desmoglein her.
Klinische Relevanz
Mutationen im DSP-Gen sind mit einer Reihe von Krankheiten assoziiert. Sie sind unter anderem Ursache für verschiedene Kardiomyopathien und Keratosen. Zu diesen zählen:
- Carvajal-Syndrom
- Epidermolysis bullosa simplex
- Erythrokeratodermie-Kardiomyopathie-Syndrom
- Familiäre isolierte arrhythmogene ventrikuläre Kardiomyopathie
- biventrikuläre Form
- linksdominante Form
- rechtsdominante Form
- Keratosis palmoplantaris striata
- Naxos-Krankheit
- Dilatative familiäre Kardiomyopathie
- Schwere Dermatitis-multiple Allergien-metabolischer Verlust-Syndrom
- Idiopathische Lungenfibrose
Quellen
- OrphaNet. DSP – desmolakin abgerufen am 21.03.2022
- Altmeyers Enzyklopädie. DSP-Gen abgerufen am 21.03.2022
- Choi H-J et al. Intermediate Filament Associated Proteins. Methods in Enzymology. Volume 569, 2016, Pages 197-213
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