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Clostridien

(Weitergeleitet von Clostridium)

von altgriechisch: κλωστήρ ("kloster") - Spindel
Synonym: Clostridium
Englisch: Clostridium

1. Definition

Clostridien sind eine Gattung grampositiver sporenbildender Bakterien, die einen stäbchenförmigen Aufbau besitzen. Sie gehören zur Familie der Clostridiaceae.

2. Systematik

3. Merkmale

Clostridien sind Toxinbildner. So führt das Tetanospasmin als Toxin des Clostridium tetani zum klinischen Bild des Tetanus, das Toxin von C. perfringens zum klinischen Bild des Gasbrandes, sowie das Toxin von C. botulinum zum Bild des Botulismus.

4. Arten

5. Klinik

Clostridien können eine Vielzahl von Erkrankungen hervorrufen. Einige Krankheitsbilder sind dabei spezifisch für eine Spezies der Clostridien, andere Krankheitsbilder können von verschiedenen Clostridienarten hervorgerufen werden. Zu den clostridienbedingten Erkrankungen zählen:

6. Nachweis

Da Sauerstoff für Clostridien toxisch ist, müssen mikrobiologische Proben sofort in das Labor gebracht und dort bearbeitet werden. Gewebeproben sind besser geeignet als Abstriche.

Zur Anzucht von Clostridien sind bluthaltige Nährmedien erforderlich, die unter anaeroben Bedingungen bebrütet werden müssen. Die Clostridien zeigen insgesamt eine lange Generationszeit. Dennoch ist zum Beispiel Clostridium perfringens innerhalb von 8 bis 10 Stunden anzüchtbar.

Mikroskopisch erscheinen Clostridien als plumpe gram-positive Stäbchen (z.B. im Wundabstrich).

Zum Toxinnachweis können biochemische Verfahren und/oder Gaschromatographie herangezogen werden:

  • Das Toxin von Clostridioides difficile kann mittels ELISA im Stuhl nachgewiesen werden.
  • Tetanustoxin aus Patientenserum wird mittels Tierversuch nachgewiesen. Ebenso Botulinustoxin, das aus Patientenserum und dem verdächtigten Lebensmittel gewonnen wird.

7. Therapie

Bei Wundinfektionen erfolgt die Behandlung durch chirurgische Wundreinigung (chirurgisches Debridement). Des Weiteren kommen Antibiotika zum Einsatz, in erster Linie Penicillin G, sowie spezifische Antibiotika nach Antibiogramm und Resistogramm.

Bei Gasbrand kann als weitere Maßnahme eine hyperbare Sauerstofftherapie erfolgen.

Liegt eine pseudomembranöse Kolitis vor, die durch Clostridioides-difficile-Stämme ausgelöst wurde, ist das Schmalspektrumantibiotikum Fidaxomicin die Therapie der Wahl, v.a. bei erhöhtem Rezidivrisiko. Sofern keine relevanten Risikofaktoren für ein Rezidiv vorliegen, gilt Vancomycin (oral) als Alternative.[1]

Bei Tetanus und Botulismus werden die jeweiligen Antitoxine verabreicht. Präventiv ist eine Impfung gegen Tetanus möglich.

Bei allen Erkrankungen kommt noch die Therapie der Begleiterscheinungen hinzu.

8. Prognose

Gasbrand weist eine sehr hohe Letalität auf.

9. Quelle

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03.04.2024, 17:18
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