Chlorothiazid
Englisch: Chlorothiazide
Definition
Chlorothiazid ist von seiner chemischen Struktur her ein Sulfonamid und kam vor allem als Diuretikum zum Einsatz. Die Substanz ist in Deutschland nicht mehr im Handel.
Wirkmechanismus
Durch eine Hemmung des Natriumchlorid-Kanals im distalen Tubulus-System der Niere führt Chlorothiazid dazu, dass weder Natrium noch Chlorid rückresorbiert werden können. So verbleiben diese osmotisch wirksamen Ionen im Tubulus und bewirken, dass auch Wasser, welches normalerweise den Ionen folgt, nicht rückresorbiert wird. Hieraus resultiert eine Elimination von Natrium und Chlorid und eine damit einhergehende Entwässerung des Körpers.
Pharmakoinetik
Es kommt zu keiner Metabolisierung. Die Plasmahalbwertszeit von Chlorothiazid beträgt durchschnittlich 1,5 Stunden, wonach der Arzneistoff unverändert über den Urin ausgeschieden wird.
Indikationen
Chlorothiazid wurde in folgenden Indikationen eingesetzt:
Darreichungsformen
Der Arzneistoff wurde oral in Form von Tabletten oder Kapseln eingenommen und enteral resorbiert. Chlorothiazid wurde häufig als Kombinationspräparat mit Furosemid verschrieben.
Nebenwirkungen
- Störungen des Flüssigkeitshaushalts: Dehydratation, Hypovolämie
- Störungen des Elektrolythaushalts: Hypokaliämie, Hyponatriämie, Hypomagnesiämie, Hypercalcämie
- Hyperlipidämie, Hyperurikämie
- Muskelkrämpfe
- Hypotonie
- Kopfschmerzen, Verwirrtheit
- Übelkeit, Erbrechen
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber Sulfonamiden oder Sulfonylharnstoffen
- Nierenfunktionsstörungen
- Leberfunktionsstörungen
- Hypokaliämie, Hypomagnesiämie, Hyponatriämie
- Hyperurikämie, Hyperlipidämie, Hypercalcämie
- Schwangerschaftshypertonie
- Schwangerschaft, Stillzeit