Cefalotin
Handelsnamen: Keflin® u.a.
Englisch: Cefalotin
Definition
Cefalotin ist ein Antibiotikum aus der Gruppe der Cephalosporine der ersten Generation, das seine Anwendung bei der Behandlung von bakteriellen Infektionen findet.
Chemie
Die genaue chemische Bezeichnung (IUPAC-Name) von Cefalotin lautet: (6R,7R)-3-(acetoxymethyl)-8-oxo-7-(2-(thiophen-2-yl)acetamido)-5-thia-1-aza-bicyclo[4.2.0]oct-2-ene-2-carboxylic acid
Cefalotin hat die Summenformel C16H16N2O6S2 und eine molare Masse von 396,44 g/mol.
Wirkmechanismus
Cefalotin zählt als Cephalosporin der ersten Generation zu der Übergruppe der ß-Lactame und wirkt über eine Hemmung der Zellwandsynthese der Bakterien.
Cefalotin hemmt die Peptidoglykansynthese, die für die regelrechte Quervernetzung der Peptidoglykane innerhalb der Bakterienzellwand zuständig ist. Es kommt zu einem strukturellen Integritätsverlust und einer Störung des geregelten Aufbaus der Bakterienzellwand, der für die Bakterien überlebenswichtig ist (bakterizide Wirkung auf proliferierende Bakterien).
Pharmakokinetik
Cefalotin wird intravenöse (i.v.) appliziert und weißt nach der Applikation eine Halbwertszeit von 30-60 Minuten auf. Es wird hepatisch metabolisiert und renal ausgeschieden.
Anwendungsgebiete
Cefalotin wird als ß-Lactam-Antibiotikum aus der Gruppe der Cephalosporine bei der Behandlung unterschiedlicher bakterieller Infektionen eingesetzt, z.B.:
- Atemwegsinfektionen (z.B. Pneumonie, Sinusitis)
- Harnwegsinfektionen
- Tonsillitis
- Otitis media
- Hautinfektionen
- Weichteilinfektionen (z.B. Phlegmonen)
Wirkspektrum
Cefalotin weißt als Cephalosporin der ersten Generation ein Wirkspektrum auf, das vor allem die gram-positiven Bakterien umfasst.
Hierzu zählen unter anderem:
Bei der Anwendung von Cefalotin ist zu beachten, dass eine Enterokokkenlücke besteht und hiermit keine Wirkung gegen Enterokokken existiert. Auch in der Behandlung gegen Mykoplasmen und Chlamydien, sowie MRSA und Pseudomonas aeruginosa ist Cefalotin unwirksam.
Nebenwirkungen
Bei der Behandlung mit Cefadroxil kann es zu verschiedenen unerwünschten Wirkungen kommen. Hierzu zählen unter anderem:
- Allergische Hautreaktionen (Rötung, Juckreiz, Schwellung)
- Blutbildveränderungen (z.B. Leukopenie)
- Leberfunktionsstörungen
- Ikterus
- Störung der Darm- und Scheidenflora
- Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall)
- Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaxie)
Selten kann es zu Kopfschmerzen, Schwindel und Müdigkeit kommen. Ebenso sind Kreuzallergien mit Penicillinen bekann
In der Labordiagnostik ist die Kenntnis von Cefalotin von Bedeutung, da es bei der Anwendung zu einer Verfälschung der Zucker- und der Ketonkörperbestimmung im Urin, sowie des Coombs-Testes kommen kann.
Verordnungshinweis
Cefalotin ist verschreibungspflichtig.
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