Cefadroxil
Handelsnamen: Bidocef®, Cefadroxil Hexal®, u.v.a.
Englisch: cefadroxil
Definition
Cefadroxil ist ein Antibiotikum aus der Gruppe der oral applizierbaren Cephalosporine der ersten Generation, das zur Behandlung von bakteriellen Infektionen verwendet wird.
Chemie
Die genaue chemische Bezeichnung (IUPAC-Name) von Cefadroxil lautet: 8-[2-amino-2-(4-hydroxyphenyl)-acetyl]a mino-4-methyl- 7-oxo-2-thia-6-azabicyclo [4.2. 0] oct-4-ene-5-carboxylic acid
Cefadroxil hat die Summenformel C16H17N3O5S und eine molare Masse von 363,39 g/mol.
Wirkmechanismus
Cefadroxil zählt als Cephalosporin der ersten Generation zur Übergruppe der ß-Lactame und wirkt über eine Hemmung der Zellwandsynthese der Bakterien.
Cefadroxil hemmt die Peptidoglykansynthese, die für die regelrechte Quervernetzung der Peptidoglykane innerhalb der Bakterienzellwand zuständig ist. Es kommt zu einem strukturellen Integritätsverlust und einer Störung des geregelten Aufbaus der Bakterienzellwand, der für die Bakterien überlebenswichtig ist (bakterizide Wirkung auf proliferierende Bakterien).
Pharmakokinetik
Cefadroxil wird oral appliziert und weist nach der Applikation eine Halbwertszeit von 1,5 Stunden auf.
Anwendungsgebiete
Als ß-Lactam-Antibiotikum aus der Gruppe der Cephalosporine wird Cefadroxil bei der Behandlung unterschiedlicher bakterieller Infektionen eingesetzt, z.B.:
- Atemwegsinfektionen (z.B. Pneumonie, Sinusitis)
- Tonsillitis
- Otitis media
- Harnwegsinfektionen
- Hautinfektionen
- Weichteilinfektionen (z.B. Phlegmonen)
Wirkspektrum
Cefadroxil weist als Cephalosporin der ersten Generation ein Wirkspektrum auf, das vor allem die grampositiven Bakterien wie Staphylokokken und Streptokokken umfasst. Außerdem wirkt es u.a. gegen diese gramnegativen Bakterien:
Bei der Anwendung von Cefadroxil ist zu beachten, dass dieses eine Enterokokkenlücke aufweist und hiermit keine Wirkung gegen Enterokokken entfaltet. Auch in der Behandlung gegen atypische Erreger wie Mykoplasmen und Chlamydien sowie MRSA und Pseudomonas aeruginosa ist Cefadroxil unwirksam.
Nebenwirkungen
Bei der Behandlung mit Cefadroxil kann es zu verschiedenen unerwünschten Wirkungen kommen. Hierzu zählen unter anderem:
- Allergische Hautreaktionen (Rötung, Juckreiz, Schwellung)
- Blutbildveränderungen (z.B. Leukopenie)
- Leberfunktionsstörungen
- Ikterus
- Störung der Darm- und Scheidenflora
- Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall)
- Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaxie)
Selten kann es zu Kopfschmerzen, Schwindel und Müdigkeit kommen. Ebenso sind Kreuzallergien mit Penicillinen bekannt.
In der Labordiagnostik ist die Kenntnis von Cefadroxil von Bedeutung, da es bei der Anwendung zu einer Verfälschung der Zucker- und der Ketonkörperbestimmung im Urin, sowie des Coombs-Testes kommen kann.
Verordnungshinweis
Cefadroxil ist verschreibungspflichtig.