Thrombophlebitis (Pferd)
Synonym: Venenentzündung
Englisch: thrombophlebitis
Definition
Unter Thrombophlebitis beim Pferd versteht man die akute Entzündung einer oberflächlichen Vene mit sekundärer Ausbildung von Thromben.
Pathogenese
Zur Entstehung eines Thrombus müssen verschiedene Faktoren zusammenspielen, welche auch als Virchow-Trias bezeichnet werden:
Eine Thrombophlebitis ist häufig iatrogen bedingt, z.B. durch intravenöse Injektionen oder Venenverweilkatheter. Klinisch muss zwischen einer aseptischen und einer septischen Thrombophlebitis unterschieden werden.
Klinik
Typische Symptome einer Thrombophlebitis sind Schwellung, Wärme, Verhärtung und Schmerzhaftigkeit im Bereich der Vene (beim Pferd meist Vena jugularis externa). Bei der klinischen Untersuchung lässt sich die Vene nur schlecht stauen ("Venenstauprobe").
Septische Thromben gehen zusätzlich mit einer Verschlechterung des Allgemeinbefindens einher, u.a. mit Fieber und Inappetenz.
Diagnostik
Die Anamnese und typische Klinik sind meist pathognomonisch. In zweifelhaften Fällen kann eine Ultraschalluntersuchung der betroffenen Vene durchgeführt werden, wobei der Thrombus meist deutlich darstellbar ist. Befindet sich zum Zeitpunkt der Diagnosestellung noch eine Verweilkanüle im Gefäß, sollte diese entnommen und eine bakteriologische Untersuchung von der Katheterspitze durchgeführt werden.
Therapie
Das Ziel der Therapie ist es, die weitere Anheftung von Thromben zu verhindern und die Ausbildung von Kollateralgefäßen zu fördern. Falls sich noch ein Katheter in der Vene befindet, sollte dieser umgehend entfernt werden. Zur Entzündungshemmung und Analgesie sollte ein NSAR (z.B. Flunixin-Meglumin) verabreicht werden. Um eine weitere Thrombosierung zu verhindern, empfiehlt es sich Antikoagulanzien (z.B. Dalteparin-Natrium, subkutan) zu verwenden.
Aseptische Thromben lassen sich meist durch eine lokale Behandlung (Kältepacks und Wundsalben, z.B. Heparinsalbe) therapieren. Bei einem septischen Thrombus muss zusätzlich eine Breitspektrumantibiose verordnet werden. Durch eine zusätzliche lokale Therapie (Applikation von Wärme, Ammoniumbituminsulfonat-haltige Salben, eventuell Abszessspaltung und regelmäßige Wundspülungen) kann der Krankheitsverlauf begünstigt werden.
Literatur
- VO-Unterlagen, Cavalleri, Jessika. 7.Semester Konversatorium. Endotoxämie, SIRS und Thrombophlebitis. Diagnose, Therapie und begleitende Maßnahmen.
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