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Theodrenalin-Cafedrin

Handelsname: Akrinor®

1. Definition

Theodrenalin-Cafedrin ist ein Notfallmedikament, das die Wirkstoffkombinationen Theodrenalin (Theophyllin + Noradrenalin) und Cafedrin (Theophyllin + Norephedrin) enthält. Es wird als Antihypotonikum in der Anästhesie und Notfallmedizin verwendet.

2. Wirkmechanismus

Die Einzelsubstanzen Theodrenalin und Cafedrin haben eine etwas unterschiedliche Wirkung auf die Herz-Kreislauf-Dynamik. Theodrenalin steigert die Herzkontraktilität, den Blutdruck, das Herzschlagvolumen und gering das Herzminutenvolumen sowie den peripheren Gefäßwiderstand. Cafedrin führt zu einer langsam einsetzenden, dem Theodrenalin gleichgerichteten Wirkung, jedoch ohne Erhöhung des peripheren Gefäßwiderstandes.

Das Kombipräparat Theodrenalin-Cafedrin im Verhältnis 1:20 hat eine Theodrenalin-ähnliche, durch Cafedrin modifizierte hämodynamische Wirkung, d.h. es wirkt primär über eine Stimulation von β1 und β2-Rezeptoren. Eine Beeinflussung der alpha-Rezeptoren liegt nur kurz in der ersten Phase, danach praktisch nicht mehr vor. Der Blutdruckanstieg ist auf die positive Inotropie zurückzuführen, nicht auf einen Anstieg des peripheren Gefäßwiderstandes.

3. Indikation

Theodrenalin-Cafedrin wird zur peri-/intraoperativen Therapie der Hypotonie (niedriger Blutdruck), zur Therapie des hypotonen Kreislaufversagens und der orthostatischen Dysregulation eingesetzt.

Auch der Einsatz in der Geburtshilfe ist möglich, da Theodrenalin-Cafedrin die Durchblutung der Plazenta nicht wesentlich beeinflusst.

4. Dosierung

1 Ampulle Akrinor® (2 ml) enthält 10 mg Theodrenalinhydrochlorid und 200 mg Cafedrinhydrochlorid (Verhältnis 1:20). Bei nicht bedrohlichen Zuständen 1/4 Ampulle langsam i.v., in bedrohlichen Zuständen 1/2 bis 1 Ampulle langsam i.v. (maximum 1 ml/min), bei Schockzuständen/hypotonem Kreislaufversagen Infusionslösung 1-2 Ampullen als Zusatz zu Infusion.

5. Anwendung

Theodrenalin-Cafedrin kann intravenös oder intramuskulär injiziert werden.

6. Nebenwirkungen

Herzklopfen, Verstärkung von pektanginösen Beschwerden bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit, ventrikuläre Rhythmusstörungen. Bei starker Überdosierung zentrale Nebenwirkungen wie Miktionsbeschwerden und Muskeltremor.

7. Wechselwirkungen

Wechselwirkungen können u.a. bei Kombination mit Betablockern auftreten. Bei Kombination mit blutdrucksteigernden Medikamenten (z.B. Norephedrin und Ephedrin) kommt es zu Wirkungsverstärkungen. Blutdrucksenkende Arzneimittel (z.B. Halothan) haben bei Gabe von Akrinor eine abgeschwächte Wirkung. Akrinor sollte nicht gleichzeitig mit MAO-Hemmern eingenommen werden, da es zu krisenhaftem Blutdruckanstieg kommen kann.

8. Gegenanzeigen

Theodrenalin-Cafedrin sollte nicht verabreicht werden bei Bluthochdruck, Herzklappenerkrankungen (Mitralstenose), Engwinkelglaukom, Schilddrüsenüberfunktion, Phäochromozytom und Prostataadenom.

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