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Synonym: Subarachnoidalzyste
Englisch: arachnoid cyst, subarachnoid cyst
Als Arachnoidalzyste bezeichnet man eine liquorgefüllte Zyste innerhalb der Arachnoidea, die zumeist nicht mit dem Liquorsystem kommuniziert.
In einer Querschnittsstudie wurden bei rund 1,7 % aller teilnehmenden Männer Arachnoidalzysten gefunden.[1] Sie machen rund 1 % aller intrazerebralen Raumforderungen aus.
Über die Hälfte aller Arachnoidalzysten finden sich in der mittleren Schädelgrube. Letztendlich können sie aber in allen Teilen der Arachnoidea auftreten. Typischerweise kommunizieren die scharf begrenzten echten Zysten nicht mit dem Liquorsystem. Sie können eine Größe von nur wenigen Millimetern haben, jedoch auch nahezu eine ganze Hemisphäre ausfüllen.[2]
Arachnoidalzysten sind größtenteils asymptomatisch und werden oft als Zufallsbefund bei radiologischen Schnittbilduntersuchungen des Schädels entdeckt. Bei Größenprogredienz können größere Zysten durch Verlegung von kranialen Strukturen z.B. bei Einengung des Ventrikelsystems einen Hydrozephalus verursachen. Als weitere unspezifische Symptome können Kopfschmerzen, Schwindel sowie Hörstörungen auftreten.
Diagnostisch zeigen sich Arachnoidalzysten in der Computertomographie des Schädels als glatt begrenzte, zystische Strukturen mit liquorisodensem, homogenem Inhalt an der typischen Lokalisation (Bezug zur Arachnoidea). Selten können Arachnoidalzysten auch einbluten, sie stellen sich dann mit hyperdensen Anteilen dar.
Asymptomatische Arachnoidalzysten sind benigne und bedürfen keiner therapeutischen Intervention. Kommt es jedoch zu Symptomen, kann eine endoskopische Resektion bzw. Fenestration oder in chronischen Fällen auch die Anlage eines Shunts indiziert sein.
Tags: Arachnoidea, Kraniale Raumforderung, Zyste
Fachgebiete: Neurochirurgie, Neurologie, Radiologie
Diese Seite wurde zuletzt am 10. Juni 2016 um 19:51 Uhr bearbeitet.
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