Gliose
Definition
Eine Gliose ist eine abnormale Ansammlung von Gliazellen in Teilen des Zentralnervensystems bzw. des Auges. Dabei findet sich diese erhöhte Anzahl an Zellen in Bereichen, die durch ein Trauma oder eine Erkrankung geschädigt wurden. Trotz erhöhter Zelldichte bleibt das Areal durch das vorangegangene pathologische Ereignis geschädigt, da die dicht gepackten Gliazellen keine neuen physiologischen Aufgaben übernehmen.
Abgrenzung
Eine Sonderform nimmt die epiretinale Gliose ein: Im Grenzareal zwischen Netzhaut und Glaskörper kommt es in Folge einer Verletzung oder Operation zu einer Akkumulation von kollagenhaltigen Zellen. Diese können verschiedenen Ursprungs sein, entstammen aber meistens den Müller-Zellen der Retina. Durch ihre anatomische Lage ist die epiretinale Gliose die einzig sichtbare Form. Dadurch wird sie mit Abstand am häufigsten diagnostiziert.
Symptomatik
Sowohl die Gliosen im Gehirn, als auch die epiretinale Form verlaufen oft asymptomatisch. Letztere kann allerdings zu Sehstörungen bzw. im Extremfall zu einer Netzhautablösung führen.
Diagnose
Bei einer Augenspiegelung fällt das Areal der Gliose durch Glitzern auf. Verwachsungen von Gefäßen im Bereich der Aderhaut untermauern die Diagnose.
Therapie
Ist die Gliose im Auge stabil, neigt nicht zur Ausdehnung und verursacht keine Beschwerden, ist keine Therapie notwendig. Im Falle von Sehstörungen oder drohenden Schäden der Netzhaut sollte das entsprechende Areal von der Gliose befreit werden. Bei großer Ausdehnung wird ggf. die gesamte epiretinale Grenzmembran chirurgisch entfernt. Die dazu durchgeführte Operation wird als Pars-plana-Vitrektomie bezeichnet.