Choroidea
Synonyme: Chorioidea, Aderhaut
Englisch: choroid
Definition
Die Choroidea oder Aderhaut ist eine pigmentierte und stark vaskularisierte Schicht der mittleren Augenhaut (Tunica vasculosa bulbi). Sie befindet sich in den hinteren zwei Drittel des Bulbus oculi zwischen Sklera und Retina.
Anatomie
Man unterscheidet - von außen nach innen - mehrere Schichten der Choroidea:
- Lamina suprachoroidea: Bindegewebsschicht, welche die Verbindung zur Sklera herstellt
- Lamina vasculosa: Äußere Gefäßschicht mit größeren Arterien und Venen, die in pigmentiertes Bindegewebe eingebettet sind
- Lamina choroidocapillaris: Wenige µm dicke, zur Netzhaut hin gelegene Gefäßschicht mit fenestrierten Kapillaren
- Lamina basalis choroideae: Auch "Bruch-Membran" genannt. Feine Membran mit Filterfunktion, die direkt an das Pigmentepithel der Netzhaut angrenzt
Bei dämmerungsaktiven Tierarten enthält die Choroidea als zusätzliche Schicht das Tapetum lucidum.
An der Ora serrata retinae geht die Chorioidea in den Ziliarkörper über.
Gefäßversorgung
Die Versorgung der Choroidea wird durch die Arteriae ciliares posteriores breves (hinterer Abschnitt) und longae (vorderer Abschnitt) aus der Arteria ophthalmica gewährleistet. Das venöse Blut der Choroidea wird durch die Venae vorticosae (Vortexvenen) drainiert.
Die Blutversorgung der Choroidea und damit ihr Volumen zeigt eine zirkadiane Rhythmik.
Funktion
Die Choroidea dient in erster Linie der Versorgung der äußeren Netzhautanteile. Darüber hinaus scheint die Choroidea ein starken Einfluss auf das Augenwachstum und die Akkomodation zu haben, der noch nicht vollständig aufgeklärt ist.
Klinik
Im Rahmen der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) nimmt die Dicke der Choroidea, v.a. der Lamina vasculosa, ab.
Das Aderhautmelanom (choroidales Melanom) ist der häufigste primäre Augentumor. Weitere Tumorerkrankungen der Aderhaut sind das Aderhauthämangiom und das Aderhautosteom.
um diese Funktion zu nutzen.