Bruch-Membran
nach Karl Wilhelm Bruch (1819 bis 1884), deutscher Anatom
Synonym: Lamina basalis choroideae, Complexus basalis
Englisch: Bruch's membrane
Definition
Die Bruch-Membran ist eine Grenzmembran zwischen der Kapillarschicht der Choroidea (Aderhaut) und dem retinalen Pigmentepithel (RPE) des Auges. Ihre zentrale Aufgabe ist die Vermittlung des Transports von Nährstoffen und Flüssigkeit zwischen dem RPE und der Choriokapillaris.
Struktur
Die Bruch-Membran ist aus fünf Schichten aufgebaut (von außen nach innen):
- Basalmembran der Gefäße der Choriokapillaris
- Äußere Kollagenfaserschicht
- Schicht aus elastischen Fasern
- Innere Kollagenfaserschicht
- Basalmembran der retinalen Pigmentepithelzellen
Pathophysiologie
Im Laufe der physiologischen Alterung verändert sich die Bruch-Membran. Es kommt zu einer Veränderung der Proteinzusammensetzung und zu einer Verdickung der Membran. Darüber hinaus entstehen im Grenzbereich zwischen Pigmentepithelschicht und der Bruch-Membran Ablagerungen ("Drusen", "basal laminar deposits"). Diese Veränderungen sind wahrscheinlich an der Entstehung altersabhängiger Netzhauterkrankungen beteiligt.