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Struma nodosa

Synonyme: Struma colloides nodosa, Knotenstruma

1. Definition

Eine Struma nodosa, ist eine irreversible knotige Vergrößerung der Schilddrüse. Sie geht aus einer Struma diffusa hervor und kann zu einer erheblichen Schilddrüsenvergrößerung führen.

2. Hintergrund

Von der Struma nodosa ist die Struma diffusa abzugrenzen. Dabei handelt es sich um eine diffuse Schilddrüsenhypertrophie mit Hyperplasie der Follikelepithelzellen. Aus einer Struma diffusa entwickelt sich in der Regel eine irreversible Struma nodosa.

Die häufigste Ursache ist ein Jodmangel. Darüber hinaus können verschiedene Substanzen bzw. Medikamente eine Struma verursachen, zum Beispiel Lithium, Thiocyanat, Nitrate oder Thyreostatika.

3. Pathologie

Histopathologisch findet man unterschiedlich große Knoten mit kolloidgefüllten Follikeln. Zwischen den Knoten können Fibrosen, Verkalkungen oder Einblutungen mit Hämosiderinablagerungen vorliegen.

4. Klinik

Durch die Volumenzunahme sind lokale Kompressionssyndrome wie Dyspnoe, Dysphagie oder Nervenschäden möglich. Bei der Ausbildung von autonomen Arealen kann eine Hyperthyreose und teils eine thyreotoxische Krise entstehen. Außerdem wird die Knotenstruma durch betroffene Patienten als entstellend empfunden, besonders bei stark ausgeprägten Knoten.

Es besteht das Risiko einer malignen Entartung. Die Unterscheidung zwischen malignen und benignen Knoten ist eine diagnostische Herausforderung.

5. Diagnostik

5.1. Bildgebung

5.2. Labor

5.3. Feinnadelpunktion

Feinnadelpunktion eines suspekten Knotens mit anschließender zytologischer Untersuchung, z.B. bei echoarmen und szintigrafisch kalten Knoten (>1 cm) und Knoten mit rascher Wachstumstendenz

6. Therapie

Die The­rapie ist vom zytopathologischen Befund und vom Funktionszustand der Schild­drüse abhängig.

6.1. Operation

Die operative Therapie besteht aus einer subtotalen oder totalen Thyreoidektomie.

Ein Solitärknoten oder eine Zyste mit Malignitätsverdacht sind Operationsindikationen. Fehlen Hinweise auf Malignität, kann der Knoten je nach Größe und klinischer Symptomatik operiert, medikamentös behandelt oder beobachtet werden.

Bei symptomatischen autonomen Knoten und fehlenden Kontraindikationen zur Operation stellt die Operation unabhängig von der Knotengröße eine effektive Behandlungsoption mit niedrigem Risiko dar.

Bei Struma nodosa ist die Operation bei Malignitätsverdacht bzw. zum Malignitätsausschluss, bei lokalen Beschwerden oder bei subklinischer bzw. manifester Hyperthyreose indiziert. Bei einer ausgedehnten retrosternalen Struma oder dystoper Lage kann auch bei fehlender Symptomatik oder fehlenden Malignitätshinweisen eine Operationsindikation bestehen.[1]

6.2. Radioiodtherapie

Bei der Radioiodtherapie erfolgt eine systemische Applikation des β- und γ-Strahlers Iod-131 als Natriumiodid, um hohe intrathyreoidale Strahlendosen zu erreichen.[2] Sie ist bei der Knotenstruma in der Regel nicht indiziert, sondern wird z.B. bei älteren Patienten verwendet, bei den eine Operation kontraindiziert ist.

6.3. Medikamentöse Suppression

Die Leitlinie der European Thyroid Association (ETA) sieht keine Indikation für eine Behandlung der Struma nodosa mit Schilddrüsenhormonen vor.[3]

7. Quellen

8. Literatur

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08.05.2024, 19:07
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