Struma diffusa

Die häufigste Ursache für eine Struma diffusa ist ein Jodmangel. Jodarmes Schilddrüsengewebe führt kompensatorisch zu einer Freisetzung von Wachstumsfaktoren, die eine Hyperplasie der Follikelepithelzellen und der Fibroblasten des Schilddrüsenstromas bewirken. Darüber hinaus können verschiedene Substanzen bzw. Medikamente eine Struma verursachen, zum Beispiel Lithium, Thiocyanat, Nitrate oder Thyreostatika. Sie werden entsprechend als strumigen bezeichnet.

Die Thyreozyten imponieren abgeflacht, das Follikellumen ist vergrößert, da das Kolloid deutlich vermehrt ist. Der läppchenförmige Aufbau der Schilddrüse bleibt bei der Struma diffusa bestehen.

Eine diffuse Struma ist meistens euthyreot, es kann aber auch zu einer latenten Hypothyreose kommen. Durch die Volumenzunahme sind lokale Kompressionssyndrome wie Dyspnoe, Dysphagie oder Nervenschäden möglich.

Aus einer Struma diffusa entwickelt sich im Verlauf häufig eine Struma nodosa mit knotigen Arealen, die teils vom Regelkreis entkoppelt sind.

• Böcker et al., Pathologie - Das Lehrbuch, Höfler, Elsevier Verlag, 6. Auflage
• Altmeyer: Euthyreote Struma, abgerufen am 05.12.23