Sotorasib
Handelsname: Lumykras®
Definition
Sotorasib ist ein antineoplastischer Arzneistoff aus der Gruppe der KRAS-Inhibitoren. Er wird zur Behandlung des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) bei KRAS-G12C-Mutation eingesetzt.
Wirkmechanismus
In nicht-kleinzelligen Lungenkarzinomen weisen ungefähr 13 Prozent der Tumorzellen eine aktive KRAS-G12C-Mutation auf. Dabei ist im Codon 12 die Aminosäure Glycin durch Cystein ersetzt. Durch die Mutation wird das KRAS-Protein dauerhaft aktiviert und es kommt zu einem unkontrollierten Wachstum der Tumorzellen.
Sotorasib ist ein selektiver Inhibitor der KRAS-G12C-Mutation. Er bindet sowohl kovalent als auch irreversibel an das Cystein des KRAS-Proteins und führt somit zu dessen Inaktivierung. Dadurch werden die Signalübertragung und das Wachstum der Tumorzellen gehemmt, wodurch schließlich die Apoptose der Tumorzellen eingeleitet wird.
Indikation
- Monotherapie von Erwachsenen mit fortgeschrittenem NSCLC mit KRAS-G12C-Mutation. Die Patienten müssen schon mindestens eine vorherige systemische Therapie erhalten haben.[1]
Darreichungsform
Anwendung
Die Tabletten sollen als Ganzes eingenommen und nicht zerteilt oder gekaut werden. Sie können jedoch in Wasser aufgelöst werden.
Dosierung
Die empfohlene Dosis ist 960 mg Sotorasib einmal täglich zur gleichen Tageszeit. Die Behandlung wird bis zum Auftreten von nicht tolerierbaren Toxizitäten bzw. bis zu einem Krankheitsprogress fortgeführt.
Pharmakokinetik
Sotorasib wird zum größten Teil über den Stuhl ausgeschieden. Nur ein geringer Anteil der Elimination erfolgt renal.
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen von Sotorasib sind beispielsweise:
Wechselwirkungen
Sotorasib sollte nicht gleichzeitig mit Protonenpumpeninhibitoren oder H2-Rezeptor-Antagonisten angewendet werden.
Sotorasib ist ein CYP3A4-Induktor und kann zu einer erniedrigten Plasmakonzentration von anderen CYP3A4-Substraten führen. In-vitro-Daten geben Hinweise, dass Sotorasib zudem CYP2D6 und BCRP hemmt sowie CYP2B6, CYP2C8, CYP2C9 und CYP2C19 induzieren kann. Die gleichzeitige Anwendung von Sotorasib und P-gp-Substraten, die eine geringe therapeutische Breite aufweisen, wird nicht empfohlen.
Warnhinweise
In tierexperimentellen Studien konnte eine Reproduktionstoxizität nachgewiesen werden, daher sollte das Medikament nicht in der Schwangerschaft eingesetzt werden und nicht bei Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht verhüten. Sotorasib ist potentiell hepatotoxisch, deshalb sollten die Leberwerte unter der Therapie regelmäßig kontrolliert werden.
Quellen
- ↑ Yang J et al. Mixed response to the first-line treatment of KRAS G12Cinhibitor, sotorasib, in non-small cell lung cancer: A brief report. Clin Case Rep. 2024 - Fallbericht mit Abb.
Literatur
- Krebsinformationsdienst – Lungenkrebs: Erster KRAS-Hemmer, abgerufen am 02.03.2022
- EMA – Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels, abgerufen am 02.03.2022
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