Schädel (Geflügel)
Synonym: Cranium
Englisch: skull
Definition
Als Schädel bezeichnet man den aus Einzelknochen zusammengesetzten Schädelknochen des Geflügels.
Anatomie
Der Schädel von Vögeln ist gegenüber dem Schädel von Reptilien durch die starke Vergrößerung von Gehirn und Auge bei einer gleichzeitigen Reduktion von Gebiss und Nase bestimmt. Zusätzliche Konstruktionsmerkmale stehen in direktem Zusammenhang mit dem Erwerb der Flugfähigkeit.
Der Geflügelschädel kann - ähnlich wie beim Säugetier - in zwei Teile gegliedert werden:
- Hirnschädel (Neurokranium), bestehend aus den Ossa cranii
- Gesichtsschädel (Viszerokranium), bestehend aus den Ossa faciei
Die Hirnschädelknochen sind meist als sehr dünne Platten ausgebildet, die teils als Ersatz, teils als Deckknochen entstehen und frühzeitig untereinander fest verschmelzen. Die im Kiefer-Gaumen-Apparat bedeutsamen Knochenteile sind zu zarten (teils elastischen) Spangen reduziert, die miteinander durch Gelenke verbunden sind.
In seiner Gesamtheit ist der Schädel weitgehend pneumatisiert.
Hirnschädel
Der Hirnschädel ist kugelförmig gewölbt und nur vorn-seitlich durch die großen Augenhöhlen eingedellt. Sowohl die Größe als auch die Stellung der Augen kann die Lage des Gehirns beeinflussen.
Die Knochen des Hirnschädels (Ossa cranii) sind:
- Os basioccipitale
- Os exoccipitale
- Os supraoccipitale
- Os basisphenoidale
- Os orbitosphenoidale
- Os parasphenoidale
- Os squamosum
- Ossa otica
- Os parietale
- Os frontale
- Os mesethmoidale
- Os ectethmoidale
- Os praefrontale
Gesichtsschädel
Die Grenze zwischen Hirn- und Gesichtsschädel liegt vor den Augenhöhlen. Der aus Knochenplatten und Knochenspangen gebildete Gesichtsschädel umgibt die Nasenhöhle und bildet zugleich die knöcherne Grundlage für Ober- und Unterschnabel. Da deren Form und Größe in unmittelbarer Beziehung zum Nahrungserwerb stehen, sind diese sehr variabel in ihrer Ausprägung.
Die Knochen des Gesichtsschädels (Ossa faciei) sind:
Literatur
- Nickel, Richard, August Schummer, Eugen Seiferle. Band V: Geflügel. Parey, 2004.
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