Os orbitosphenoidale (Geflügel)
Synonym: Orbitosphenoidale
Definition
Das Os orbitosphenoidale ist ein Knochen des Geflügels, der dem Neurokranium zugerechnet wird und somit Teil des Schädels ist.
Anatomie
Das Os orbitosphenoidale fügt sich flügelartig lateral an das Os basisphenoidale an. Der Knochen formt eine konvexe Fossa, die als Facies tecti mesencephali bezeichnet wird. An dieser Fläche sind Abdrücke von Nerven und Ganglien zu erkennen:
- Von der Fossa ganglii trigemini ausgehend, ziehen ein nach kraniolateral gerichteter Nervenkanal (Canalis nervi maxillomandibularis) sowie zwei Trigeminusäste aus der Schädelhöhle hinaus.
- Zusätzlich passiert der Nervus ophthalmicus eine teilweise zum Kanal geschlossene Rinne (Sulcus nervi ophthalmici), die in kraniomediale Richtung verläuft.
Das Os orbitosphenoidale verbreitet sich zu einem flächenhaften Processus postorbitalis, der mit einer knöchernen Scheidewand zwischen die Augenhöhle (Orbita) und den äußeren Gehörgang (Meatus acusticus externus) tritt. Die Vorderfläche (Facies orbitalis) des Os orbitosphenoidale formt einen Teil der Paries caudalis orbitae. Die Kaudalfläche (Facies temporalis) hingegen bildet den rostralen Abschnitt des Cavum tympani (Paukenhöhle).
Die Facies orbitalis gewährt dem Augennerv (Nervus opticus) und den Augenmuskelnerven Durchtritt in die Orbita. Im unteren Drittel findet man eine Area muscularis aspera, die den geraden Augenmuskeln als Ansatzstelle dient. Die Facies temporalis wird nach rostral von den Nervi maxillaris und mandibularis durchstoßen, die durch das einfach bzw. zwei- oder dreifach unterteilte Foramen nervi maxillomandibularis hindurchtreten.
Literatur
- Nickel, Richard, August Schummer, Eugen Seiferle. Band V: Geflügel. Parey, 2004.
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