Die Rechtsherzkatheteruntersuchung ist ein invasives diagnostisches Verfahren aus der Kardiologie, das u.a. zur Untersuchung der Druckverhältnisse im rechten Herzen und in den Pulmonalarterien dient.
Bei der Untersuchung wird eine zentrale (Vena jugularis) oder periphere Vene (Vena femoralis) punktiert und ein dünnwandiger Ballonkatheter (Einschwemmkatheter) eingebracht. Der Katheter wird unter Röntgenkontrolle über den rechten Herzvorhof und die rechte Herzkammer bis in die Pulmonalarterien vorgeschoben.
In den verschiedenen Passagen werden die jeweiligen Druckverhältnisse ermittelt. Darüber hinaus ermöglicht der Katheter die Messung des Lungenkapillaren-Verschlussdrucks (PCWP). Der Ballon wird dazu kurzzeitig in einer zweit- oder drittgradigen Abzweigung einer Pulmonalarterie "eingekeilt". Durch den aufgeblasenen Ballon findet eine Blockierung des Blutstroms statt, so dass der distal des Ballons herrschende "Wedge-Druck" ermittelt werden kann. Der PCWP entspricht nahezu dem enddiastolischen Druck im linken Herzvorhof.
Mit dem dreilumigen Pulmonalis-Katheter nach Swan und Ganz kann des Weiteren das Herzzeitvolumen (HZV) mit Hilfe der Thermodilutionsmethode bestimmt werden. Auch kann an gewählten Orten eine Blutprobe zur Bestimmung der Sauerstoffsättigung entnommen werden.
In der Intensivmedizin wird der Rechtsherzkatheter zur hämodynamischen Überwachung eingesetzt.
Fachgebiete: Diagnostik, Innere Medizin, Intensivmedizin, Kardiologie
Diese Seite wurde zuletzt am 19. Dezember 2021 um 00:28 Uhr bearbeitet.
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