Pulmonalisangiographie
Definition
Die Pulmonalisangiographie ist ein radiologisches Untersuchungsverfahren, das der Darstellung der Lungengefäße dient.
Technik
Ein Einschwemm- oder Pigtail-Katheter wird über eine Punktion der rechten oder linken Vena femoralis in das venöse Gefäßsystem eingebracht. Alternativ kann man die Vena mediana cubiti verwenden. Der Katheter wird bis zum Truncus pulmonalis eingeschwemmt bzw. über einen Führungsdraht vorgeschoben. Ist die gewünschte Position erreicht, injiziert der Untersucher über den Katheter etwa 30-40 ml eines Kontrastmittels mit einer Geschwindigkeit von 15-20 ml/s. Bei der digitalen Subtraktionsangiographie (DSA) kann die Kontrastmittelmenge verringert werden.
Bildgebung
Die Bildgebung erfolgt in a.p.-Projektion. Soll die rechte oder linke Pulmonalarterie selektiv dargestellt werden, wird eine ipsilaterale 20 Grad Schrägprojektion gewählt.
Indikation
Die Pulmonalisangiographie ist der Goldstandard in der Diagnostik von pathologischen Veränderungen der Lungengefäße. Aufgrund des hohen technischen Aufwands und der damit verbundenen Risiken ist sie jedoch in vielen Indikationen von der CT-Angiographie (CTA) und der MR-Angiographie (MRA) verdrängt worden.
Hauptindikation der Pulmonalisangiographie war die akute Lungenembolie, bei der sie heute (2021) nur noch selten eingesetzt wird. Weitere Indikationen sind:
- Pulmonal-arterielle Hypertonie
- Kongenitale Gefäßanomalien (z.B. Fehleinmündung der Lungenvenen)
- Nachweis und Embolisation von AV-Shunts
- Therapie der Pulmonalstenose
um diese Funktion zu nutzen.