Quinapril
Handelsnamen: Accupril®
Englisch: Quinapril
Definition
Quinapril ist ein Antihypertensivum aus der Gruppe der ACE-Hemmer, das bei der Behandlung von arterieller Hypertonie und Herzinsuffizienz eingesetzt wird.
Chemie
Die genaue chemische Bezeichnung (IUPAC-Name) von Quinapril lautet: (3S)-2-[(2S)-2-[[(1S)-1-ethoxycarbonyl-3-phenyl- propyl]amino]propanoyl]-3,4-dihydro-1H-isoquinoline- 3-carboxylic acid
Die Summenformel des Stoffes ist: C25H30N2O5
Die Molekulare Masse (Molekulargewicht) beträgt: 438.516 g/mol
Wirkmechanismus
Durch die Modulation des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) beeinflusst Quinapril die Regulation des Blutdruckes und des Wasserhaushaltes im menschlichen Körper. Es wirkt über eine Inhibition des Angiotensin Converting Enzyms (ACE) und führt hierdurch zu einer verminderten Bildung von Angiotensin II aus Angiotensin I. Dies führt konsekutiv zu einem reduzierten Gefäßtonus und, über den sinkenden Angiotensin II-Spiegel, zu einer geringeren Freisetzung von Aldosteron aus der Nebennierenrinde.
Quinapril hemmt ebenso die Kininase II, ein für den Abbau von Bradykinin zuständiges Enzym. Dies erklärt einige der unerwünschten Wirkungen der Substanzgruppe der ACE-Hemmer.
Pharmakokinetik
Quinapril wird oral appliziert und weißt nach Erreichen des maximalen Wirkspiegels (ca. eine Stunde nach Applikation), eine Plasmahalbwertszeit von etwa 3 Stunden auf.
Quinapril wird fast ausschließlich renal (96%) eliminiert.
Anwendungsgebiete
Die Gabe von Quinapril ist vor allem bei der Behandlung der arteriellen Hypertonie und der Herzinsuffizienz indiziert (in allen Stadien der chronischen Herzinsuffizienz).
Nebenwirkungen
Bei der Behandlung mit Quinapril kann es, vor allem durch die Akkumulation von Bradykinin und Substanz P im Körper, zu einer Reihe unerwünschter Wirkungen kommen. Hierzu zählen unter anderem:
- trockener Husten ("ACE-Hemmer-Husten", dosisunabhängig)
- überschießender Blutdruckabfall (vor allem zu Beginn der Behandlung)
- Nierenfunktionsstörungen
- Geschmacksstörungen
- angioneurotisches Ödem
- Exantheme
Allergisch bedingt kann es in Einzelfällen zu Thrombozytopenien und Neutropenien bis hin zum anaphylaktischen Schock kommen. Ebenfalls sehr seltene Nebenwirkungen sind die hämolytische Anämie und die Leberfunktionsstörung.
Kontraindikationen
Die Gabe von Quinapril ist kontraindiziert beim Vorliegen folgender Erkrankungen:
- beidseitige Nierenarterienstenose
- Aortenklappenstenose
- Mitralklappenstenose
- Nierentransplantation
- hypertrophe Kardiomyopathie
- Schwangerschaft
Wechselwirkung
Quinapril kann bei der Kombination mit Kalium-sparenden Diuretika zu einer Hyperkaliämie führen. Bei der Kombination mit nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) sinkt die Wirksamkeit des ACE-Hemmers.
Verordnungshinweis
Quinapril ist verschreibungspflichtig.
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