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Synonyme: Lymphadenitis mesenterica, Morbus Maßhoff, Pseudoappendizitis, Maßhoff-Lymphadenitis
Die Lymphadenitis mesenterialis, auch Brenneman-Syndrom genannt, ist eine infektiöse Lymphknotenschwellung in Folge einer Entzündung des Ileum. Betroffen sind praktisch ausschließlich Kinder. Die Erkrankung bedarf zumeist keiner Therapie, da sie von alleine ausheilt.
Direkte Ursache ist eine entzündliche Reaktion im Ileum, der eine Infektion zugrunde liegt. Typische Krankheitserreger der unspezifischen Form sind das Epstein-Barr-Virus, das Zytomegalievirus oder Adenoviren. Eine seltenere Ursache sind Rotaviren. Erreger der spezifischen mesenterialen Lymphadenitis sind Yersinia pseudotuberculosis oder Yersinia enterocolitica.
Die Symptomatik der Lymphadenitis mesenterialis ähnelt einer Appendizitis - daher der Name "Pseudoappendizitis". Die Patienten klagen über Fieber und Druckschmerzhaftigkeit im rechten Unterbauch. Andere Lymphknotenstationen oder die Tonsillen können ebenfalls angeschwollen sein.
Die rektal-axilläre Temperaturdifferenz ist hoch, ebenfalls zeigt sich in der Regel ein starker Anstieg der Antikörpertiter. Im hochauflösenden abdominalen Ultraschall können die vergrößerten mesenterialen Lymphknoten sichtbar gemacht werden. Ein Erregernachweis mittels Stuhlprobe gelingt nur selten.
Die Lymphadenitis mesenterialis zeigt häufig einen selbstlimitierenden Verlauf, sodass - abgesehen von körperlicher Schonung - keine Therapie notwendig ist. Bei immunsuppressiven oder abwehrgeschwächten Patienten kann jedoch eine unterstützende Antibiose indiziert sein. Im seltenen Fall einer Intussuszeption (Invagination) ist ein chirurgischer Eingriff notwendig.
Fachgebiete: Gastroenterologie, Kinderheilkunde
Diese Seite wurde zuletzt am 25. Mai 2015 um 13:28 Uhr bearbeitet.
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