Gastrin Releasing Peptide
Abkürzung: GRP
Synonym: Polypeptid 148
Englisch: 148-amino acid preproprotein, gastrin-releasing peptide
Definition
Gastrin Releasing Peptide, kurz GRP, ist ein Polypeptid, das unter anderem die Freisetzung von Gastrin und damit die Salzsäureproduktion im Magen steigert. GRP wirkt als parasympathischer Transmitter anstelle von Acetylcholin.
Biochemie
GRP ist ein Polypeptid, das aus 27 Aminosäuren besteht. Es ist relativ instabil und weist eine Halbwertszeit von nur 2 Minuten im Serum auf. GRP gehört zur Familie der bombesinähnlichen Peptide. Damit sind Bombesin, Neuromedin B und Litorin spezifische Agonisten.
Genetik
Das Gen für GRP ist auf Chromosom 18 lokalisiert. PreproGRP - die nicht prozessierte Vorform von GRP - wird durch 3 Exons kodiert, die durch 2 Introns getrennt sind. Durch alternatives Splicing entstehen unterschiedliche Transkriptionsvarianten, die zu verschiedenen Isoformen führen.
Syntheseort
Die Bildung von GRP erfolgt in den Pituizyten des ZNS und den neuroendokrinen Zellen von Magen und Duodenum. Bei letzteren erfolgt die Ausschüttung von GRP dann unter dem Einfluss des Nervus vagus.[1] Vereinzelt werden auch GRP-produzierende Zellen im Atemtrakt nachgewiesen, insbesondere bei Patienten mit Lungenerkrankungen.
Wirkungen
- Steigerung der Gastrinproduktion über Stimulation der Gastrin-sezernierenden G-Zellen des Magens
- Förderung der Muskelkontraktion an der glatten Muskulatur von Magen und Gallenblase. Ziel ist eine beschleunigte Magenentleerung.
- Sekretionssteigerung von Pankreasenzymen
- Vermittlung eines Sättigungsgefühls
- Beteiligung am Signalweg des Juckreizes: GRP fungiert als Neurotransmitter im Signalweg des Juckreizes und hat dort exzitatorische Funktionen auf postsynaptische Nervenzellen[2].
Onkologie
Einige Tumore (v. a. Lungen- und Schilddrüsenkarzinome) setzen vermehrt GRP als autokrine Wachstumsfaktoren ein. Daher wird bei derartigen Krebserkrankungen ein erhöhter GRP-Spiegel nachgewiesen.
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