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Parvoviridae

Synonym: Parvoviren

1. Definition

Als Parvoviridae bzw. Parvoviren wird eine Familie von DNA-Viren bezeichnet, die eine außerordentliche Resistenz gegen äußere Einflüsse und Detergenzien aufweisen und einen ausgeprägten Tropismus für die Infektion von sich teilenden Tier- und Humanzellen zeigen.

2. Taxonomie

Die Familie der Parvoviridae wird in zwei Unterfamilien eingeteilt. Human- sowie tierpathogene Parvoviren finden sich in der Unterfamilie Parvovirinae:

Gattung Art
Amdoparvovirus Atleutian Mink Disease Virus
Bocaparvovirus
  • Primaten-Bocaparvovirus 1 und 2 (Humanes Bocavirus 1 bis 4)
  • Bovines Parvovirus
  • Canine Minute Virus
Dependoparvovirus
  • Gänseparvovirus
  • Moschusentenparvovirus
Erythroparvovirus Primaten-Erythroparvovirus 1 (Humanes Parvovirus B19)
Protoparvovirus
Tetraparvovirus Primaten-Tetraparvovirus 1 (Humanes Parvovirus 4)

Außerdem existieren noch weitere relevante, meist tierpathogene Viren, z.B.:

Die zweite Unterfamilie der Parvoviridae, die Densovirinae, infizieren u.a. Insekten und werden in fünf Gattungen unterteilt:

siehe Hauptartikel: Virustaxonomie

3. Aufbau

Das Viruskapsid ist ikosaedrisch aufgebaut und misst 18 bis 26 nm im Durchmesser. Die Partikel bestehen aus 60 Capsomeren. Das Genom ist ein positives, einzelsträngiges DNA-Genom (ssDNA) und hat eine Länge von 4860 bis 5594 Basen (abhängig von der Unterfamilie). Darüber hinaus sind in den Capsiden zwei Strukturproteine enthalten: VP1 (Molekulargewicht von 80 bis 86 kD) und VP2 (Molekulargewicht von 58 bis 62 kD). Adenoassoziierte Viren codieren darüber hinaus zusätzlich für das VP3 (73 kD).

4. Klinik

Die Durchseuchung von Erwachsenen mit dem Adeno-assoziierten Virus beträgt ca. 90 %. Bei infizierten Personen können durch ELISA-Tests IgG-Antikörper gegen die Strukturproteine gefunden werden. Jedoch ist das Virus beim Menschen nicht mit einer Erkrankung assoziiert. Es wird diskutiert, ob seine tumorsupprimierende Wirkung eine Rolle bei der Verhinderung von papillomvirusassoziierten Tumorerkrankungen spielt.

5. Literatur

  • Susanne Modrow, Dietrich Falke, Uwe Truyen, Hermann Schätzl (2010): Molekulare Virologie. 3. Auflage, Spektrum

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18.10.2021, 10:56
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