Osteitis pubis
Englisch: osteitis pubis
Definition
Die Osteitis pubis ist eine Form der Stressreaktion im Bereich der Symphysis pubica.
Hintergrund
Die Symphyse besteht aus dem hyalinen Knorpel beider Schambeine und dem dazwischenliegenden faserknorpeligen Diskus, der einen zentralen Spalt aufweist. Sie wird oben und unten sowie vorne und hinten jeweils von Bändern verstärkt, die mit dem Diskus verwachsen sind. Ventral ist eine kräftige Aponeurose ausgebildet, die in den Musculus rectus abdominis einstrahlt und beidseits den Ursprung des Musculus adductor longus bildet.
Pathogenese
Insbesondere bei Leistungssportlern kann es vermutlich durch repetitive Zugbelastungen zu Mikrotraumen und folglich zu Leistenschmerzen kommen.
Radiologie
Im akuten Stadium der Osteitis pubis findet sich in der MRT ein Ödem in den angrenzenden Schambeinen sowie in den Adduktoren, insbesondere im Musculus adductor brevis. Auch eine irreguläre Symphysenfuge kann auffallen. In chronischen Fällen finden sich subchondrale Zysten vor der Symphyse und eine Degeneration der Symphyse. Des Weiteren können Einrisse an den Enthesen vorhanden sein, die in die Aponeurose einstrahlen. Man unterscheidet:
- Streifiger Riss am Unterrand des Ramus inferior ossis pubis (Secondary Cleft Sign): Avulsion der Enthesen von Musculus gracilis, Musculus adductor brevis und Musculus pectineus.
- Streifiger Riss am Unterrand des Ramus superior ossis pubis (Superior Cleft Sign): Avulsion der Enthesen von Musculus rectus abdominis und Musculus adductor longus.
Geringe Knochenmarködeme kommen auch bei asymptomatischen Personen vor. Avulsionen des Musculus rectus abdominis sind hingehen immer symptomatisch.
Die Therapie unterscheidet sich bei Tendinopathie oder Avulsion der Sehne des Musculus rectus abdominis, isolierter Osteitis pubis und reiner Tendinopathie der Adduktoren.
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