Synonyme: Schambeinfuge, Beckensymphyse, Symphysis pelvina
Englisch: pubic symphysis
Die Symphysis pubica, häufig einfach nur "Symphyse" genannt, ist eine aus derbem Faserknorpel bestehende Gelenkverbindung zwischen dem rechten und linken Schambein (Os pubis).
Die Symphysis pubica gehört neben den Articulationes sacroiliacae zu den Gelenken des Beckengürtels. Es handelt sich um eine Verbindung über Faserknorpel (= Symphyse im engeren Sinne) und damit um ein unechtes Gelenk, eine Synarthrose. Die Faserknorpelschicht wird auch als Discus interpubicus bezeichnet.
Die Grenzflächen zu den Facies symphysiales der beiden Schambeine bestehen jedoch aus hyalinem Knorpel. Damit wird der Funktion Rechnung getragen, dass auf die Symphyse gleichermaßen Zug und Druck einwirken.
Das Gelenk wird von den beiden Ossa coxae geformt. Die artikulierenden Flächen sind beidseits die Facies symphysiales. Der bereits genannte Faserknorpel kann in sich eine Höhle aufweiten, das Cavum symphysiale. Am oberen Gelenkrand findet sich das Ligamentum pubicum superius, am unteren Gelenkrand das Ligamentum pubicum inferius, das wegen seines bogenförmigen Verlaufs auch Ligamentum arcuatum pubis genannt wird.
Während den verschiedenen Bewegungen wirkt eine Vielzahl auf dieses Gelenk:
Im Rahmen von Verletzungen der Beckenregion kann es zu einem traumatischen Auseinanderreißen der Symphyse, einer so genannten Symphysensprengung, kommen.
Eine Veränderung der Symphyse tritt durch hormonelle Ursachen auch während der Schwangerschaft auf. Hier kommt es unter Umständen zu einer schmerzhaften Symphysenlockerung. Eine Überdehnung der Symphyse unter der Geburt kann zur Symphysendehiszenz (Symphysenspaltung) oder auch zu einer Symphysenruptur führen.
Fachgebiete: Leibeswand, Untere Extremität
Diese Seite wurde zuletzt am 21. August 2017 um 10:59 Uhr bearbeitet.
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