Nasenhöhlentumor (Katze)
Definition
Als Nasenhöhlentumoren bezeichnet man bei der Katze verschiedene Neoplasien im Bereich der Nasenhöhle.
Epidemiologie
Grundsätzlich können Katzen jeden Alters betroffen sein, jedoch treten Neoplasien in der Nasenhöhle häufiger bei Tieren über fünf Jahren auf. Es sind keine Rasseprädispositionen bekannt.
Ätiopathogenese
Am häufigsten kommen Lymphome, gefolgt von Adenokarzinomen bzw. undifferenzierten Karzinomen vor. Seltener werden Plattenepithelkarzinome, Osteosarkome, Fibrosarkome oder Chondrosarkome vorgefunden.
In den meisten Fällen handelt es sich um maligne Tumore mit relativ langsamem Wachstum und später Metastasierung. Häufig nehmen sie ihren Ursprung im kaudalen Drittel der Nasenhöhlen und breiten sich dann in den Nasopharynx und die Stirnhöhle aus.
Klinik
Durch die Expansion und lokale Infiltration kommt es zu meist einseitigem, mukopurulentem bzw. schleimig-blutigem Nasenausfluss. Zusätzlich sind einige Patienten von Nasenbluten (Epistaxis), Niesen und Stridor betroffen.
Im fortgeschrittenen Stadium können Exophthalmus, Anorexie und Gesichtsdeformierung infolge von Osteolyse auftreten.
Differentialdiagnosen
Als Differentialdiagnose muss insbesondere die idiopathische chronische Rhinosinusitis in Betracht gezogen werden.
Diagnostik
Mithilfe von Röntgenaufnahmen und Computertomographie (CT) kann in den meisten Fällen eine Verdachtsdiagnose gestellt werden. Radiologisch ist in der Regel eine einseitige, weichteildichte Verschattung der Nasen- bzw. Stirnhöhle und gegebenenfalls auch Osteolyse der Naschenmuscheln oder des Nasenseptums sichtbar. Mithilfe der Computertomographie kann die Ausdehnung des Tumors eingeschätzt und eine Planung therapeutischer Maßnahmen durchgeführt werden.
Zur eindeutigen Diagnosestellung ist die Durchführung einer Endoskopie mit Probenentnahme und anschließender pathohistologischer Beurteilung notwendig. Zusätzlich muss mittels Röntgenaufnahmen des Thorax und Beprobung der tributären Lymphknoten ein Tumorstaging durchgeführt werden.
Therapie
Die Behandlung besteht je nach Tumorart aus Bestrahlungstherapie und/oder Chemotherapie. Die alleinige Resektion des Tumors ist in der Regel nicht ausreichend bzw. nur kurzfristig effektiv.
Quellen
- Schmidt V, Horzinek MC (Begr.), Lutz H, Kohn B, Forterre F (Hrsg.). 2015. Krankheiten der Katze. 5., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co KG. ISBN: 978-3-8304-1242-7.
- Tierklinik Hofheim. Tumoren der Nasenhöhle bei Hunden und Katzen (Zugriff 29.09.2021)
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