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Myofasziales Schmerzsyndrom

Synonym: Myofaszielles Schmerzsyndrom
Englisch: myofascial pain syndrome, MPS, chronic myofascial pain, CMP

1. Definition

Das myofasziale Schmerzsyndrom, kurz MSS, ist ein Schmerzsyndrom mit charakteristischen, lokalen Schmerzen des Bewegungsapparates. Dabei liegt weder eine rheumatische, entzündliche oder neurologische Ursache zugrunde.

2. Ursache

Das Myofasziales Schmerzsyndrom wird durch funktionelle Faktoren ausgelöst. Ursache der schmerzhaften Erkrankung ist eine lokale Überempfindlichkeit im Muskelgewebe. Der Punkt größter Sensibilität wird als "Triggerpunkt" bezeichnet. Er entsteht durch eine Überbelastung des Muskels. Diese bedingt eine lokale Hypoxie und eine verminderte Wiederaufnahme von Calcium ins Sarkoplasmatische Retikulum. Folge ist eine tastbare Dauerkontraktion, von der die Schmerzen ausgehen. Ursache einer solchen Überbelastung können falsche oder monotone Bewegungsabläufe, Muskelschwäche oder Muskelschäden sein. Weiterhin können Kälte, Stress, Fehlernährung oder Stoffwechselstörungen ein myofasziales Schmerzsyndrom auslösen.

3. Symptome

Myofasziale Schmerzen treten vor allem im Bereich der Gesichts- und Nackenmuskulatur sowie im Schulter- und Beckengürtel auf. Spontan oder durch leichte Druckausübung werden die Triggerpunkte aktiviert.

4. Diagnose

Im Rahmen einer Anamnese werden die Dauer, Häufigkeit, Art, Lokalisation und Stärke des Schmerzen abgeklärt. Mit Hilfe von Schmerzskalen kann der Patient die Schmerzstärke ungefähr einstufen, was für den Therapieverlauf relevant ist. Druck auf die Triggerpunkte löst ausstrahlende Schmerzen und eine reflektorische Zuckung des entsprechenden Muskelfaserbündels aus. Außerdem ist der gesamte Muskelbündel hart gespannt (taut band, Muskelhartspann). Die Bewegungsfreiheit im betroffenen Gebiet ist herabgesetzt und es besteht eine lokale Muskelschwäche. Organische bzw. differentialdiagnostische Ursachen müssen ausgeschlossen werden.

5. Differentialdiagnose

6. Therapie

6.1. Physiotherapie

Physiotherapeutische Anwendungen, wie z.B. Massagen oder Wärmeanwendungen (z.B. Rotlicht oder Fangopackungen), kommen oft zum Einsatz und können dem Patienten Linderung verschaffen. Aktive Bewegungstherapien, sportliche Betätigungen und Schulung der eigenen Körperwahrnehmung sind weitere wichtige Therapiepfeiler. Die regelmäßige Durchführung eines autogenen Trainings kann die Symptomatik ebenfalls bessern.

6.2. Medikamentöse Therapie

In einigen komplizierten Fällen kann die Anwendung von Muskelrelaxantien oder Analgetika sinnvoll sein, z.B.:

Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.

Eine weitere wirksame Therapieform ist die Infiltration von Botulinumtoxin oder eines Lokalanästhetikums in die betroffenen Triggerpunkte.

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