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Lupus erythematodes (Hund)

1. Definition

Als Lupus erythematodes, kurz LE, bezeichnet man eine Multisystemerkrankung beim Hund, die verschiedene Organsysteme betreffen kann.

2. Erkrankungen

Beim Lupus erythematodes unterscheidet man folgende Formen:

3. Ätiologie

Die Ätiologie des Lupus erythematodes ist derzeit (2021) noch nicht vollständig geklärt. Man geht davon aus, dass der Erkrankung eine multifaktorielle Genese zugrunde liegt. Prädisponierende Faktoren sind u.a.

4. Pathogenese

Obwohl die Erkrankung in unterschiedlichen Verlaufsformen in Erscheinung treten kann, kommt es bei allen Lupus-Formen zur Bildung von Autoantikörpern gegen organspezifische sowie nicht-organspezifische Antigene. In weiterer Folge folgt entweder eine direkte zytotoxische Schädigung dieser Strukturen oder es bilden sich Immunkomplexe, die sich in den Blutgefäßen ablagern. Die organspezifischen Autoantikörper richten sich vorwiegend gegen Blutzellen, Endothelien und Epithelien und verursachen u.a. Hämolyse oder Vaskulitis. Im Gegensatz dazu richten sich nicht-organspezifische Autoantikörper gegen ein breit gefächertes Spektrum an zytoplasmatischen Antigenen oder Kernantigenen, wie z.B. DNA, RNA, Nucleoproteinen und Histonen.

Durch die gebildeten Immunkomplexe kommt es zum sogenannten Arthus-Phänomen (Typ-III-Hypersensitivitätsreaktion) an den Endothelien der kleinen Blutgefäße. Es entwickeln sich nekrotisierende Vaskulitiden in Organen mit Filtermembranen, weshalb es zu Glomerulonephritis, Arthritis und Vaskulitis kommt. Da die in der Haut befindlichen Keratinozyten Autoantigene exprimieren, kommt es auch hier zur Degeneration von Keratinozyten und zu lymphohistiozytären Infiltraten in die Basalzellschicht der Epidermis und der Haarfollikel.

5. Klinik

Das klinische Bild hängt vom betroffenen Organsystem ab und ist daher vielfältig.

Beim SLE dominieren vorwiegend systemische Symptome, wie z.B. Fieber, Lahmheiten, Proteinurie, hämolytische Anämie, Thrombozytopenie, Leukopenie und Hypergammaglobulinämie. Selten entwickeln sich auch Hautsymptome wie Schuppenbildung, Erytheme, Alopezie, schwere Ulzerationen und Krusten. Beim kutanen Lupus erythematodes entstehen ähnliche Veränderungen der Haut. Diese können entweder lokalisiert oder generalisiert sowie mit oder ohne Schleimhautbeteiligung auftreten.

Der diskoide Lupus erythematodes stellt eine Sonderform des kutanen Lupus erythematodes dar.

6. Differenzialdiagnosen

Differenzialdiagnostisch sind mukokutane Pyodermien, Leismaniose, epitheliotropes Lymphom sowie andere Autoimmunerkrankungen auszuschließen.

7. Diagnose

Diagnostikum der Wahl ist die Biopsie mit anschließender Immunhistochemie von depigmentierten Hautarealen. Zusätzlich können bei passender Klinik verschiedene Blutparameter untersucht werden (z.B. antinukleärer Antikörper-Titer).

8. Therapie

Die Therapie richtet sich nach den spezifischen Symptomen und der jeweiligen Lupus-Form. Mittel der Wahl sind immunsupprimierende Wirkstoffe, wie z.B. Glukokortikoide. Einige Autoren empfehlen aufgrund der immunmodulierenden Wirkung auch eine Kombinationstherapie mit Tetrazyklinen und Nicotinamid.

9. Literatur

  • Niemand HG (Begr.). Suter PF, Kohn B, Schwarz G (Hrsg.). 2012. Praktikum der Hundeklinik. 11., überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke-Verlag in MVS Medizinverlag Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-1125-3.

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18.02.2021, 18:08
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