Ingwer
Synonyme: Imber, Immerwurzel, Ingwerwurzel
von lateinisch: Zingiber officinale
Englisch: ginger
Definition
Ingwer ist eine Pflanzenart aus der Familie der Ingwergewächse (Zingiberaceae), die in der Naturheilkunde als Heilpflanze Verwendung findet.
Merkmale
Ingwer ist eine krautige, schilfartige Pflanze, deren Wuchshöhe zwischen 50 bis 150 cm liegt. Der Wurzelstock (Rhizom) wächst horizontal in der Erde und wird als Überdauerungsorgan gebildet. Die Ingwerpflanze produziert auffällige Blüten, die oft in verschiedenen Farben wie grün, gelb oder rot erscheinen.
Inhaltsstoffe
Der medizinisch wirksame Bestandteil des Ingwerwurzelstocks ist das Oleoresin. Es besteht aus:
- atherischen Ölen (Zingiberen und Zingiberol), mindestens 15 ml/kg in der pharmazeutischen Droge
- Scharfstoffen (Gingerol und Shogaol)
- Stärke
Dosierung und Anwendung
Medizinische Wirkung
Ingwer wird vor allem zur Aktivierung des Verdauungstraktes und bei Appetitlosigkeit eingesetzt. Die Ingwerwurzel werden dabei folgende Wirkungen nachgesagt:
- Anregung des Speichelflusses
- Anregung der Magensaftproduktion
- Förderung der Magen- und Darmmotorik
- Antiemetische Wirkung
Darüber hinaus soll Ingwer eine bakterizide und fungizide Wirkung haben. Durch die Hemmung der Cyclooxygenase (COX) wirkt Ingwer zusätzlich analgetisch und antiinflammatorisch.
Hinweise und Nebenwirkungen
Kinder unter sechs Jahren sollten Ingwer nicht einnehmen. Patienten mit Gallensteinen sollten Ingwer nur nach Rücksprache mit dem Arzt anwenden. Auch bei Emesis gravidarum sollte vorher ein ärztlicher Rat eingeholt werden.
In höheren Dosen kann Ingwer einen Einfluss auf die Blutgerinnung, den Blutdruck und den Blutzucker haben. Patienten mit Gerinnungsstörungen bzw. Patienten unter Antikoagulation, sowie Diabetiker sollten daher vor Anwendung mit ihrem Arzt sprechen. Vor geplanten Operationen sollten Ingwerpräparate nicht eingenommen werden.