Fosinopril
Handelsnamen: Dynacil®, Fosinorm®, u.v. Generika
Englisch: fosinopril
Definition
Fosinopril ist ein Antihypertensivum aus der Gruppe der ACE-Hemmer, das bei der Behandlung von arterieller Hypertonie und Herzinsuffizienz eingesetzt wird.
Chemie
Die genaue chemische Bezeichnung von Fosinopril lautet:(2S,4S)-4-Cyclohexyl-1-{2-[(R)-((S)-2-methyl-1-propionyloxypropoxy)-(4-phenylbutyl)phosphinoyl]acetyl}pyrrolidin-2-carbonsäure.
Die Summenformel des Stoffes ist: C30H46NO7P
Die Molekulare Masse (Molekulargewicht) beträgt: 563,663 g·mol−1
Strukturformel
Wirkmechanismus
Als ACE-Hemmer wirkt Fosinopril auf den Regelkreis des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS), das für die Aufrechterhaltung des Blutdruckes und die Steuerung des Wasserhaushaltes zuständig ist. Über die Inhibition eines der Regelungsenzyme, des Angiotensin converting enzyme (ACE), führt es zu einer verminderten Bildung von Angiotensin II aus Angiotensin I. Dies führt zu einem vermindertem Gefäßtonus und, über eine Senkung des Angiotensin 2 Spiegel, zu einer geringeren Freisetzung von Aldosteron aus der Nebennierenrinde.
Fosinopril führt weiter zu einer Hemmung der Kininase II, die für den Abbau von Bradykinin zuständig ist. Dies erklärt einige der unerwünschten Wirkungen der Substanzgruppe der ACE-Hemmer.
Pharmakokinetik
Fosinopril wird oral als inaktive Prodrug-Form appliziert, die durch Veresterung und Acetalbildung erreicht wird. Hiervon spalten Esterasen in der Leber und in der Mucosa des Gastrointestinaltraktes (GIT) terminale Acetylgruppen ab, wodurch ein instabiles Halbacetal entsteht, das spontan zur aktiven Form, dem Fosinoprilat zerfällt
Die Bioverfügbarkeit von Fosinopril beträgt etwa 38%.
Fosinopril weist als einziger ACE-Hemmer neben der renalen auch eine biliäre Elimination auf. Die Plasmahalbwertszeit beträgt 12 Stunden.
Anwendungsgebiete
Fosinopril wird vor allem bei der Behandlung von arterieller Hypertonie und Herzinsuffizienz (indiziert in allen Stadien der chronischen Herzinsuffizienz) eingesetzt.
Weitere Anwendungsgebiete sind:
- Diabetische Nephropathie
- Zustand nach Herzinfarkt
Nebenwirkungen
Bei der Behandlung mit Fosinopril kann es, vor allem durch die Akkumulation von Bradykinin im Körper, zu einer Reihe unerwünschter Wirkungen kommen.
Hierzu zählen:
- trockener Husten (dosisunabhängig)
- Exantheme
- angioneurotisches Ödem
- Geschmacksstörungen
- Nierenfunktionsstörungen
- starker Blutdruckabfall (vor allem zu Beginn der Behandlung)
Allergisch bedingt können in Einzelfällen Thrombozytopenien und Neutropenien bis hin zum anaphylaktischen Schock auftreten. Ebenfalls sehr selten sind hämolytische Anämien und Leberfunktionsstörungen.
Kontraindikationen
Die Gabe von Fosinopril ist kontraindiziert beim Vorliegen folgender Erkrankungen:
- beidseitige Nierenarterienstenose
- Zustand nach Nierentransplantation
- Mitralklappenstenose
- Aortenklappenstenose
- hypertrophe Kardiomyopathie
Wechselwirkung
Die gleichzeitige Gabe von Fosinopril mit Kalium-sparenden Diuretika kann zu einer Hyperkaliämie führen, werden nicht-steroidale-Antirheumatika (NSAR) mit Fosinopril kombiniert, sinkt die Wirksamkeit des ACE-Hemmers.
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