Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten
Synonym: Hautarzt, Dermatologe
Englisch: dermatologist
Definition
Ein Dermatologe (Dermatologin) ist ein Facharzt für Erkrankungen der Haut und Hautanhangsorgane.
Tätigkeitsfeld
Das Tätigkeitsfeld des Dermatologen umfasst die Behandlung, Nachsorge und Rehabilitation von Hautkrankheiten, einschließlich der durch Allergie bedingten Hauterkrankungen. In Deutschland erfolgt die Facharztausbildung mit dem offiziellen Titel "Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten" und umfasst neben der Aus- und Weiterbildung in Dermatologie die Venerologie.
Weiterbildungsdauer
Die Weiterbildung zum Facharzt hat in einer geeigneten Weiterbildungsstätte über einen Gesamtzeitraum von 60 Monaten zu erfolgen. 30 Monate können dabei im ambulanten Bereich abgeleistet werden.
Weiterbildungsinhalte
Die Weiterbildungsinhalte für die Ausbildung zum Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten umfasst nach der aktuellen (2005) Musterweiterbildungsordnung der Bundesärztekammer den Erwerb von Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten bezüglich:
- Gesundheitsberatung, (Früh-)Erkennung, konservativer und operativer Behandlung und Rehabilitation der Haut, Unterhaut und deren Gefäße, der Hautanhangsgebilde und hautnahen Schleimhäute einschließlich gebietsbezogener immunologischen Krankheitsbilder
- Vorbeugung, Erkennung, operative Behandlung, Nachsorge und Rehabilitation von Tumoren des Hautorgans und hautnaher Schleimhäute einschließlich Grundlagen der gebietsbezogenen Tumortherapie
- Betreuung palliativmedizinisch zu versorgender Patienten
- psychogenen Symptomen, somatopsychischen Reaktionen und psychosozialen Zusammenhängen
- Erkennung und Behandlung gebietsbezogener allergischer Erkrankungen
- Vorbeugung, Erkennung und Behandlung sexuell übertragbarer Infektionen und Infestationen an Haut und hautnahen Schleimhäuten und Geschlechtsorganen
- Erkennung andrologischer Störungen und Indikationsstellung zur weiterführenden Behandlung
- Erkennung und Behandlung der gebietsbezogenen epifaszialen Gefäßerkrankungen einschließlich der chronisch venösen Insuffizienz, des Ulcus cruris und der peripheren lymphatischen Abflußstörungen
- Erkennung proktologischer Erkrankungen und Indikationsstellung zur weiterführenden Behandlung
- gebietsbezogenen Arzneimitteltherapie einschließlich topischer und systemischer Pharmaka und der Galenik von Dermatika
- Vorbeugung, Erkennung, Behandlung und Rehabilitation berufsbedingter Dermatosen
- Grundlagen der Gewerbe- und Umweltdermatologie einschließlich der gebietsbezogenen Toxikologie
- Wundversorgung, Wundbehandlung und Verbandslehre
- Notfallbehandlung des anaphylaktischen Schocks
- Indikationsstellung, sachgerechten Probengewinnung und -behandlung für Laboruntersuchungen und Einordnung der Ergebnisse in das jeweilige Krankheitsbild
- Indikationsstellung und Überwachung physikalischer, balneologischer und klimatologischer Therapiemaßnahmen
- dermatologischen nicht ionisierenden Strahlenbehandlung und Lasertherapie
- der Indikationsstellung zu und Befundbewertung von gebietsbezogenen histologischen Untersuchungen
- ernährungsbedingten Hautmanifestationen einschließlich diätetischer Behandlung
- Grundlagen hereditärer Krankheitsbilder einschließlich der Indikationsstellung für eine humangenetische Beratung
Im Rahmen der Weiterbildung ist das Erlernen definierter Untersuchungs- und Behandlungsverfahren vorgesehen:
- operative Eingriffe
- Exzisionen von benignen und malignen Tumoren
- lokale und regionale Lappenplastiken, auch unter Verwendung artefizieller Hautdehnungsverfahren (Gewebeexpandertechnik)
- freie Hauttransplantationen durch autologe und andere Transplantate
- phlebologische operative Eingriffe, z.B. epifasziale Venenexhairese, Ulcusdeckung, Unterbindung insuffizienter Venae perforantes, Crossektomie, superfizielle Thrombektomie
- ästhetisch operative Dermatologie wie Narbenkorrekturen, Konturverbesserungen, Dermabrasionen, physiko-chemische Dermablationen
- proktologische Eingriffe wie Haemorrhoidalsklerosierung, Mariskenexzision, Fissurektomie, Entfernung analer Condylomata acuminata
- Eingriffe mit kryotherapeutischen Verfahren
- Eingriffe mit lasertherapeutischen Verfahren, z.B. ablativ, korrektiv, selektiv-photothermolytisch
- Mitwirkung bei Eingriffen höherer Schwierigkeitsgrade
- Sklerosierungstherapie oberflächlich gelegener Venen
- Sonographie der Haut und hautnahen Lymphknoten einschließlich Doppler/Duplexsonographie peripherer Gefäße
- phlebologische Funktionsuntersuchungen wie Verschlussplethysmographie, Lichtreflexrheographie
- Photochemotherapie, Balneophototherapie und photodynamische Therapie
- Punktions- und Katheterisierungstechniken
- Lokal-, Tumeszenz- und Regionalanästhesien
- Gestaltung von dermatologischen Rehabilitationsplänen
- mykologische Untersuchungen einschließlich kultureller Verfahren und Erregerbestimmung
- Trichogramm