Aspergillus alliaceus
Synonyme: Schimmelpilz, Gießkannenschimmel
Englisch: aspergillus alliaceus
Definition
Aspergillus alliaceus gehört zu der Gruppe der Schimmelpilze (Gattung Aspergillus), die als Saprophyten weltweit vorkommen und Intoxikationen oder Allergien verursachen können.
Erreger
Die Gattung Aspergillus umfasst verschiedene Fadenpilze, die über einen Fruchtkörper verfügen und septierte Hyphen und somit echtes Myzel ausbilden können. Das Wachstum in Myzel-Form erfolgt dabei zuerst exponentiell, dann verlangsamt es sich jedoch zunehmend. Insbesondere organischer Boden, Stroh oder Kompost eignen sich gut zur Vermehrung. Aspergillus alliaceus kann sich auch in Form von Sporen, den sogenannten Konidien, vermehren. Diese werden entsprechend über die Luft verbreitet und sind somit ubiquitär vorzufinden.
Vor allem auf Pflanzen (Heilpflanzen und Kräuter) bildet Aspergillus alliaceus Kolonien. Diese weisen eine gelblich-braune Farbe und grenzen sich von anderen Aspergillus-Spezies durch graue bis schwärzliche Sklerotien ab. Aspergillus alliaceus zeichnet sich weiter dadurch aus, dass er Toxine bilden kann. Diese Toxine werden auch als Mykotoxine bezeichnet. Das hierbei relevanteste Toxin ist das sogenannte Ochratoxin A.
Die Schimmelpilze gehört genau wie Hefen zu den fakultativ pathogenen Pilzen, sodass sie eine Beeinträchtigung des Immunsystems ausnutzen und dann zu Krankheiten führen können.
Übertragung
Der Erreger wird hauptsächlich durch Inhalation, also über die Atemluft in die Lunge aufgenommen, wo er dann zu Infektionen führen kann. Dadurch, dass Aspergillus alliaceus sehr klein ist, kann der Pilz bis in die Alveolen gelangen.
Klinik
- Eine Aufnahme größerer Mengen des Mykotoxins Ochratoxin A wirkt akut toxisch und weist langfristig kanzerogenes Potential auf.
- Aspergillose: Patienten, die zum Beispiel schon mal eine Tuberkulose-Erkrankung durchgemacht und Kavernen in der Lunge entwickelt haben, sind vor allem von einer Aspergillose betroffen. Dabei entstehen Aspergillome, welche im Röntgenbild als kugelige Verschattungen mit einer darüber liegenden Luftsichel zu erkennen sind. Sobald es hier zu einem Gefäßeinbruch kommt, sind letale Blutungen möglich.
- Ohrmykose: Hierbei handelt es sich um eine Otitis externa, die auch bei Personen ohne Immunsuppression auftreten kann.
- Lebensmittelvergiftungen
- Allergien
Diagnostik
Der kulturelle Nachweis von Aspergillus alliaceus ist aus normalerweise sterilem Patientenmaterial wie zum Beispiel Lavageflüssigkeit möglich. Die Kultur aus unsterilem Material ist nur bedingt geeignet, da der Schimmelpilz aufgrund seines gehäuften Vorkommens in der Umwelt auch anderweitig auf das Material gelangt sein kann. Eine Anfärbung mit Laktophenol-Baumwollblau-Lösung liefert den direkten Pilz-Nachweis. Weiterhin ist der Nachweis des Aspergillus-Antigens Galaktomannan im Serum sowie ein histologischer Nachweis im Biopsiematerial möglich.
Therapie
- Ein Aspergillom wird chirurgisch exzidiert.
- Eine Therapie mit Antimykotika wie Amphotericin B, Flucytosin und Caspofungin ist indiziert.
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