Adapalen
Handelsnamen: Differin®, Epiduo®, Adapaben® u.a.
Englisch: adapalene
Definition
Adapalen ist ein Arzneistoff aus der dritten Generation der Retinoide, der zur Therapie von Hauterkrankungen eingesetzt wird.
Chemie
Adapalen ist ein Naphtoensäure-Derivat, das chemisch stabiler als Tretinoin und Tazaroten ist, sodass es in Kombination mit Benzoylperoxid eingesetzt werden kann.
Wirkmechanismus
Adapalen bindet an die Retinoid-X-Rezeptoren der Keratinozyten und beeinflusst dadurch die Genexpression von Proteinen, welche die Proliferation und Differenzierung der Zellen steuern. Dadurch kommt es zu einer Nomalisierung der gestörten Zelldifferenzierung mit verminderter Bildung von Mikrokomedonen und einer erhöhten Abschilferung der Keratinschicht.
Darüber hinaus wirkt Adapalen antiinflammatorisch.
Pharmakokinetik
Bei der topischen Applikation kommt es aufgrund der hohen Lipophilie des Wirkstoffs zu einer raschen Aufnahme in die Haarfollikel. Die systemische Aufnahme ist gering. Die Elimination erfolgt biliär.
Indikation
Hauptindikation von Adapalen ist die Behandlung der Akne vulgaris bei Vorhandensein von Papeln, Pusteln oder Komedonen.
Off-Label wird der Wirkstoff u.a. bei Keratosis pilaris, Warzen, aktinischen Keratosen, Mollusca contagiosa, Morbus Darier und Alopecia areata eingesetzt.
Darreichungsform
Adapalen wird topisch in Form von Gels oder Cremes auf die betroffene Hautpartie aufgetragen.
Nebenwirkungen
- Hauttrockenheit, Hautablösung, Schuppung
- Hautrötung
- Juckreiz
- Brennen der Haut
- Photosensitivität
- Wärmeempfindung
Kontraindikationen
- schwere Akne bzw. sekundäre Akne
- Schwangerschaft, Stillzeit
- Kontakt mit Augen, Schleimhäuten, Nasenwinkeln sowie Mundwinkeln oder offenen Wunden sollte vermieden werden.