Lymphadenitis mesenterialis
Synonyme: Lymphadenitis mesenterica, Lymphadenitis mesenterialis, Morbus Maßhoff, Pseudoappendizitis, Maßhoff-Lymphadenitis, Abdominalsyndrom
Englisch: pseudoperitonitis
Definition
Die Lymphadenitis mesenterialis, auch Brenneman-Syndrom genannt, ist eine infektiöse Lymphknotenschwellung in Folge einer Entzündung des Ileum. Betroffen sind praktisch ausschließlich Kinder. Die Erkrankung bedarf in der Regel keiner Therapie, da sie von alleine ausheilt.
ICD10-Codes
- A04.6 - Enteritis durch Yersinia enterocolitica
- I88.0 - Unspezifische mesenteriale Lymphadenitis
Ursache
Direkte Ursache ist eine entzündliche Reaktion im Ileum, der eine Infektion zugrunde liegt. Typische Krankheitserreger der unspezifischen Form sind das Epstein-Barr-Virus, das Zytomegalievirus oder Adenoviren. Eine seltenere Ursache sind Rotaviren. Erreger der spezifischen mesenterialen Lymphadenitis sind Yersinia pseudotuberculosis oder Yersinia enterocolitica.
Typischerweise sind die ileozäkalen Lymphknoten sowie die Peyer-Plaques betroffen.
Symptome
Die Symptomatik der Lymphadenitis mesenterialis ähnelt einer Appendizitis - daher der Name "Pseudoappendizitis". Die Patienten klagen über Fieber und Druckschmerzhaftigkeit im rechten Unterbauch. Andere Lymphknotenstationen oder die Tonsillen können ebenfalls angeschwollen sein.
Als Komplikation kann es durch die Raumforderungen zur Passageeinengung des Darms oder zu dessen Verschlingung (Volvulus) bzw. Einstülpung (Invagination) kommen. Ferner sind Peritonitis, Pleuritis oder sogar Karditis möglich. Selten kann es auch zur Anurie kommen.
Diagnose
Die rektal-axilläre Temperaturdifferenz ist hoch, ebenfalls zeigt sich in der Regel ein starker Anstieg der Entzündungsparameter und Antikörpertiter im Labor. Im hochauflösenden abdominalen Ultraschall können die vergrößerten mesenterialen Lymphknoten sichtbar gemacht werden. Ein Erregernachweis mittels Stuhlprobe gelingt nur selten.
Differentialdiagnose
Therapie
Die Lymphadenitis mesenterialis zeigt häufig einen selbstlimitierenden Verlauf, sodass - abgesehen von körperlicher Schonung - keine Therapie notwendig ist. Bei immunsuppressiven oder abwehrgeschwächten Patienten kann jedoch eine unterstützende Antibiose indiziert sein. Bei Auftreten von Komplikationen ist ggf. ein chirurgischer Eingriff notwendig.