Xipamid
Handelsnamen: Aquaphor, Neotri, Xipagamma u.a.
Englisch: Xipamide
Definition
Xipamid ist ein Sulfonamid und ein Arzneistoff aus der Gruppe der Diuretika.
Chemie
Xipamid hat die Summenformel C15H15ClN2O4S und eine molare Masse von 354,80 g/mol.
Wirkmechanismus
Als Thiaziddiuretikum blockiert Xipamid im distalen Tubulussystem der Niere den Natrium- und Chlorid-Cotransporter, so dass NaCl und folglich auch das daran gebundene Wasser ausgeschieden werden. Xipamid führt als Thiaziddiuretikum im Gegensatz zu den Schleifendiuretika nicht zu zu einer vermehrten, sondern eher zu einer verminderten Kalziumausscheidung im Urin. Daher wird Xipamid in geeigneten Fällen auch zur Behandlung bzw. Prophylaxe von Nierensteinen eingesetzt.
Pharmakokinetik
Xipamid weist eine Bioverfügbarkeit von 95 % auf. Im Blut liegt der Wirkstoff zu 98 % an Plasmaproteine gebunden vor. Xipamid wird zu 30 % metabolisiert. Die Plasmahalbwertszeit beträgt durchschnittlich sieben Stunden. Das Arzneimittel wird anschließend zu 1/3 über den Urin und 2/3 über den Stuhl ausgeschieden.
Indikationen
Indikationen für eine Therapie mit Xipamid sind:
- Arterielle Hypertonie
- Kardiale, hepatogene, renal bedingte Ödeme
Dosierung
Zur Behandlung von Ödemen bzw. einer arteriellen Hypertonie bei Erwachsenen werden 10 bis 20 mg Xipamid einmal täglich empfohlen. Bei Ödemen ist zum Teil eine Dosissteigerung auf bis zu 40 mg notwendig. Liegt eine höhergradig eingeschränkte Nierenfunktion bzw. leichte bis mittlere Leberfunktionsstörungen vor, muss die Dosierung entsprechend angepasst werden.[1]
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Nebenwirkungen
- Hypokaliämie
- Herzrhythmusstörungen, Veränderungen im EKG, Palpitationen
- Muskelschwäche, Muskelkrämpfe
- Hypotonie
- Störungen des Gastrointestinaltrakts: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Obstipation
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber Xipamid, Thiaziden oder Sulfonamiden
- Schwere Leberfunktionsstörungen
- Hyperkalzämie, Hyponatriämie
- Gicht
- Hypovolämie
- Schwangerschaft, Stillzeit
- Kinder
Quellen
- ↑ Gelbe Liste - Xipamid, abgerufen am 15.02.2022
um diese Funktion zu nutzen.