Werneckiella equi
Synonym: Damalinia equi
Definition
Werneckiella equi ist ein Haarling, der als streng wirtsspezifischer Ektoparasit bei Pferden vorkommt. Es handelt sich um eine kauende Laus, die vorwiegend Pferde sowie andere Equiden befällt.
Taxonomie
- Stamm: Arthropoda
- ohne Rang: Mandibulata
- Unterstamm: Tracheata
- Klasse: Insecta
- Unterklasse: Pterygota
- Überordnung: Neoptera
- Ordnung: Phthiraptera
- ohne Rang: Mallophaga
- Ordnung: Phthiraptera
- Überordnung: Neoptera
- Unterklasse: Pterygota
- Klasse: Insecta
- Unterstamm: Tracheata
- ohne Rang: Mandibulata
Morphologie
Werneckiella equi ist etwa 1–4 mm lang und besitzt einen dorsoventral abgeplatteten Körper, dessen Kopf charakteristisch breiter ist als das erste Thorakalsegment. Der Parasit hat dreigliedrige Antennen sowie drei Beinpaare mit Krallen und ist streng wirtsspezifisch.
Entwicklung
Haarlinge entwickeln sich hemimetabol, weshalb die präadulten (Larven) und adulten Stadien (Imago) ähnliche Morphologien aufweisen. Der Entwicklungszyklus dauert 3–5 Wochen.
Die Fortpflanzung erfolgt geschlechtlich. Nach der Begattung kleben die Weibchen ihre bis zu 100 Eier (Nissen) in Paketen an die Haare ihrer Wirte. Innerhalb von 4 bis 12 Tagen schlüpfen aus den Eiern dann die Larven (L1), die innerhalb von ca. 3 Wochen zwei weitere Larvenstadien (L2 und L3) und drei Häutungen durchlaufen, um das Adultstadium zu erreichen.
Pathogenese
Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt zwischen den einzelnen Pferden.
Ein Befall wird von gesunden Tieren meist gut kontrolliert, sodass eine Erkrankung oft inapparent verläuft. Kranke, geschwächte oder schlecht gehaltene Pferde können die Infestation jedoch nicht selbstständig bewältigen – hier kommt es zu einer massenhaften Vermehrung der Parasiten.
Der Parasit ernährt sich von Hautschuppen und Hautsekreten des Wirts.
Klinik
Ein klinisch manifester Befall geht mit entzündlichen Infiltraten einher, die zu starkem Juckreiz, Unruhe, vermehrtem Scheuern und Automutilationen führen können. Es kommt zu verklebten Hautläsionen, Ekzemen, Alopezie und Leistungseinbußen.
Diagnostik
Die Haarlinge lassen sich häufig schon mit bloßem Auge oder über ein Hautgeschabsel erkennen und anhand der typischen Morphologie klassifizieren.
Therapie
Werneckiella equi ist sensibel gegenüber Permethrin und Phoxim. Die Auswahl des geeigneten Wirkstoffs hängt dabei von länderspezifischen Zulassungen ab und muss gegebenenfalls umgewidmet werden.
Da Werneckiella equi auch als Zwischenwirt für einige Bandwürmer (z.B. Dipylidium) dient, sollte eine Ektoparasiten-Prophylaxe in Betracht gezogen werden.
Literatur
- Deplazes et.al., Parasitologie für die Tiermedizin, 4., überarbeitete Auflage, Georg Thieme Verlag, 2020.