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Ductus deferens

(Weitergeleitet von Vas deferens)

von lateinisch: ductus - Gang, deferre - wegtragen
Synonyme: Samenleiter, Vas deferens
Englisch: spermatic duct, deferent duct

1. Definition

Der Ductus deferens ist ein Teil des männlichen Genitaltrakts. Er ist ein geschlängelter, im entfalteten Zustand ca. 50 cm langer muskulärer Gang mit einem kleinen sternförmigen Lumen und einer dicken dreischichtigen Muskulatur. Durch peristaltische Bewegungen werden die Spermien aus dem Ductus epididymidis in den Ductus ejaculatorius weitergeleitet.

2. Anatomie

2.1. Verlauf

Der Ductus deferens beginnt als Fortsetzung des Ductus epididymidis am Nebenhoden und zieht im Samenstrang (Funiculus spermaticus) durch den Leistenkanal in die Beckenhöhle. Er erreicht die Harnblase von dorsal. In diesem Bereich erweitert er sich zur Samenleiterampulle (Ampulla ductus deferentis) und vereinigt sich schließlich mit dem Ductus excretorius der Bläschendrüse zum Ductus ejaculatorius ("Spritzkanal"). Der Ductus ejaculatorius mündet seinerseits im Samenhügel (Colliculus seminalis) in die Harnröhre (Urethra).

In seinem Verlauf überkreuzt der Ductus deferens folgende Strukturen:

1) Schema der männlichen Geschlechtsorgane 2) Schema eines Hodens

2.2. Versorgung

Die dreischichtige Muskelschicht des Ductus deferens wird im Rahmen der Ejakulation sympathisch über den Plexus hypogastricus inferior innerviert. Die arterielle Versorgung erfolgt über die Arteria ductus deferentis aus dem nicht obliterierten Teil der Arteria umbilicalis ("Pars patens"). Das venöse Blut mündet über den Plexus pampiniformis in die Venae testiculares sowie über den Plexus venosus vesicoprostaticus und die Venae vesicales in die Vena iliaca interna.

Die Lymphe der Samenleiter wird über die Nodi lymphatici iliaci interni und auch teilweise über die Nodi lymphatici lumbales drainiert.

3. Histologie

Der Ductus deferens zeigt einen dreischichtigen Aufbau:

4. Klinik

Die chirurgische Durchtrennung beider Samenleiter führt zur Unfruchtbarkeit. Dieser Eingriff wird zur Sterilisation durchgeführt und Vasektomie genannt.

Eine kongenitale Nichtanlage eines oder beider Samenleiter nennt man Samenleiteraplasie. Sie ist mit Mutationen des CFTR oder des ADGRG-2-Gens assoziiert und führt bei bilateralem Auftreten zur Infertilität.

5. Literatur

  • Waldeyer et al., Anatomie des Menschen: Lehrbuch und Atlas in einem Band (De Gruyter Studium) (19th totaly rev. ed.), De Gruyter, 2012

6. Bildquelle

  • Kursskript Histologie: Ein Wegweiser durch die mikroskopische Anatomie, Faßbender, Ralf (Autor); 09/2020 Elsevier Verlag; Nutzung mit freundlicher Genehmigung des Autors

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