Ductus ejaculatorius
Synonym: Spritzkanal, Spritzkanälchen
Englisch: ejaculatory duct
Definition
Der Ductus ejaculatorius ist ein Teil des männlichen Genitaltrakts. Er entsteht aus der Verbindung des Samenleiters (Ductus deferens) mit dem Ausführungsgang der Bläschendrüse (Ductus excretorius).
Anatomie
Die beiden Ductus ejaculatorii verlaufen zum überwiegenden Teil innerhalb der Prostata (ca. 2 cm lang). Sie münden auf dem Colliculus seminalis (Samenhügel) in die Pars prostatica der Urethra (Harnröhre). Die Gänge leiten bei der Ejakulation die Spermien und das Sekret der Bläschendrüse zum Weitertransport in die Harnröhre.
Histologie
Der Ductus ejaculatorius ist mit Schleimhaut ausgekleidet, die in zarte Längsfalten gelegt ist und ein einschichtiges hochprismatisches Epithel aufweist. An der urethralen Öffnung findet man einen Sphinktermechanismus, der die Aufgabe hat, das retrograde Eindringen von Harn in die Bläschendrüse zu verhindern. Dies erfolgt durch ein Zusammenspiel aus kleinen Venen, elastischen Fasern und glatten Muskelzellen. Für die Öffnung des Ductus ejaculatorius sind besondere Längsmuskelfasern der Urethra zuständig. Der Verschluss hingegen wird durch den Zug des Musculus vesicoprostaticus gesteuert. Unter dem Einfluss des Sympathikus erschlafft der Sphinktermechanismus während der Ejakulation, als Gegenspieler ist der Parasympathikus für den Sphinkterverschluss zuständig.
Klinik
Bei der chirurgischen Therapie (TUR-P) der benignen Prostatahyperplasie (BPH) kann die Muskulatur am Ductus ejaculatorius zerstört werden, was in manchen Fällen zum Phänomen der retrograden Ejakulation führt.