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Tornwaldt-Zyste

nach Gustav Tornwaldt (1843-1910), preußischer Arzt
Synonyme: Tornwaldtzyste, Bursa pharyngealis, Morbus Tornwaldt
Englisch: Tornwaldt cyst, Tornwaldt's disease

1. Definition

Als Tornwaldt-Zyste bezeichnet man eine gutartige Zyste des dorsalen Nasopharynx.

2. Epidemiologie

Die Tornwald-Zyste ist die häufigste angeborene Raumforderung des Nasenrachenraums. In Autopsiestudien wurde sie bei rund 4 % aller Personen gefunden. Größere radiologische Studien beschreiben eine Inzidenz von rund 0,06 %.[1] Oft wird sie als Zufallsbefund bei radiologischen Untersuchungen des Kopfes entdeckt.

3. Ätiologie

Die Tornwald-Zyste entsteht aufgrund einer Adhäsion des primitiven Pharynx mit der sich zurückbildenden Chorda dorsalis in der Embryonalzeit.[2]

4. Morphologie

Aufgrund der Entstehung in der Embryonalzeit ist sie entlang der Mittellinie lokalisiert. Oft findet sich eine Wandverdickung im Sinne einer echten Zyste. Sie ist meist mit Schleim gefüllt, bei infizierten Formen auch mit Eiter.

5. Symptomatik

Die Tornwaldt-Zyste ist in der Mehrzahl der Fälle asymptomatisch. Bei Infektion (meist als Sekundärinfektion im Rahmen einer Infektion des oberen Nasenrachenraums) können sich u.a. folgende Symptome zeigen:[3]

Die symptomatische Tornwaldt-Zyste wird auch als Bursitis pharyngealis bzw. Morbus Tornwaldt bezeichnet.

6. Komplikationen

Bei unbehandelter chronischer Entzündung der Tornwaldt-Zyste kann sich die Infektion ausweiten und zu Entzündungen der angrenzenden Sinus sowie der Tuba auditiva mit chronischen Otitiden führen.

7. Diagnostik

Bei neu aufgetretener Symptomatik sind anamnestisch vorausgegangene Infektionen des Nasopharynx von Bedeutung. Apparativ werden vor allem die Computertomographie sowie die MRT eingesetzt. Zur differentialdiagnostischen Abgrenzung kann eine Endoskopie des Nasenrachenraums ggf. mit Biopsie indiziert sein.[4]

8. Differentialdiagnosen

9. Therapie

Die Therapie der Wahl ist die transnasale operative Entfernung bzw. Spaltung (mit Marsupialisation) der Zyste. Eine operative Beseitigung führt meist zu rascher Besserung. Im Bereich der Inzision können durch Sekundärinfektionen jedoch Rezidive auftreten, die eine Revisionsoperation erfordern.

10. Quellen

Stichworte: Eponym, Nasopharynx, Zyste

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