Tafluprost
Handelsname: Saflutan®
Synonym: Tafluprostum
Definition
Tafluprost ist ein Arzneistoff aus der Wirkstoffgruppe der Prostaglandin-Analoga. Die Verbindung senkt den Augeninnendruck und wird bei bestimmten Formen des Grünen Stars angewendet.
Chemie
Es handelt sich um eine aromatische Verbindung mit der Summenformel C25H34F2O5. Strukturell betrachtet ist Tafluprost ein fluoriertes Derivat des Prostaglandin F2α mit einer molaren Masse von 452,53 g/mol.
Wirkungsmechanismus
Tafluprost selber besitzt keine pharmakologische Wirkung, es handelt sich somit um ein Prodrug, dessen lipophiler Charakter die Penetration durch die Cornea erleichtert. Im Auge wandelt es sich unter Einfluss bestimmter Enzyme (Esterasen) in die wirksame Tafluprostsäure um, die im Trabekelsystem und Ziliarmuskel an Prostaglandinrezeptoren bindet. Hierdurch wird vermehrt Kalzium aus dem Endoplasmatischen Retikulum freigesetzt. Des Weiteren werden genetische Prozesse aktiviert, welche die Expression von Matrixmetalloproteasen stimulieren. Letztere bauen Fragmente des Trabekelsystems und des Ziliarmuskels ab und sorgen somit für eine Erweiterung des Kammerwasser-abführenden Systems. Als Folge kann mehr Kammerwasser abfließen und der Augeninnendruck wird reduziert.
Indikationen
- Offenwinkelglaukom
- Erhöhter Augeninnendruck
Darreichungsform
Tafluprost wird topisch in Form von Augentropfen angewendet.
Anwendung
Soweit nicht anders verordnet wird der Wirkstoff einmal täglich in die Augen getropft. Als Dosierung gilt dabei ein Tropfen pro Auge.
Nebenwirkungen
Durch das Fehlen von Konservierungsstoffen wie Benzalkoniumchlorid gilt Tafluprost als besser verträglich als vergleichbare Präparate. Dennoch können folgende Nebenwirkungen auftreten:
- Augenrötung
- Starke Mehrdurchblutung des Auges
- Irreversible Verfärbung oder Veränderung der Wimpern in Bezug auf Länge und Dicke
- Veränderung der Augenfarbe
- Hyperpigmentierung der um das Auge liegenden Haut
- Augenreizung
- Augenschmerzen
- Fremdkörpergefühl
- Juckreiz
- Sicca-Syndrom
- Erhöhte Lichtempfindlichkeit
- Pigmentierung der Iris
- Herabsetzung der Sehschärfe
- Vermehrter Tränenfluss
- Ausfluss aus dem Auge
- Lidschwellung
- Rötung der Augenlider
- Kopfschmerzen
- Schädliche Auswirkungen auf einen Fötus
Wechselwirkungen
Da Tafluprost nicht vom Cytochrom-P450-System metabolisiert wird, sind Interaktionen mit anderen Wirkstoffen praktisch nicht bekannt. Einzig die gleichzeitige Anwendung weiterer Prostaglandin-Analoga kann zu einer wissenschaftlich bislang nicht erklärbaren Erhöhung des Augeninnendrucks führen.
Kontraindikationen
um diese Funktion zu nutzen.