Subkonjunktivale Enukleation (Pferd)
Synonym: transkonjunktivale Enukleation
Definition
Als subkonjunktivale Enukleation bezeichnet man eine Technik der Enukleation des Augapfels beim Pferd.
Indikationen
Die subkonjunktivale Methode stellt den Standardeingriff bei Enukleationen dar. Indikationen sind z.B. extreme Schmerzen oder Blindheit. Im Vergleich zur transpalpebralen Technik ist sie weniger zeitintensiv und mit einem geringeren Blutverlust verbunden. Weiterhin wird weniger orbitales Gewebe entfernt.
Beim Vorliegen einer Neoplasie oder einer schweren Infektion des Auges wird hingegen die transpalpebrale Enukleation bevorzugt.
Vorgehen
Nach aseptischer Präparation des Operationsfeldes wird ein Augenlidspekulum platziert und eine laterale Kanthotomie durchgeführt, um das Sichtfeld zu vergrößern. Dann wird die bulbäre Konjunktiva mittels einer Stevens-Tenotomie-Schere, etwa 5 mm posterior des Limbus, inzisiert. Anschließend erfolgt eine stumpfe Präparation durch die Konjunktiva rund um das Auge (360°), um alle vier Quadranten ausreichend zu unterminieren. Die extraokulären Augenmuskeln werden isoliert und an ihrem Ansatz am Bulbus abgesetzt. Nach Beendigung der stumpfen Präparation werden der Musculus retractor bulbi und der Nervus opticus mit einer gebogenen Mayoschere durchtrennt. Der Nerv kann bei Bedarf vor der Durchtrennung auch mit einer gebogenen Klemme fixiert werden.
Zusätzlich erfolgt eine Entfernung des dritten Augenlids, der Konjunktiva, 5 mm der Lidränder (inkl. Meibom-Drüsen) und wenn möglich der Tränendrüse. Die Entfernung der Konjunktiva ist notwendig, um Fistelbildungen zu vermeiden.
Anschließend wird die Subkutis fortlaufend mit resorbierbarem Nahtmaterial verschlossen. Die Haut wird fortlaufend oder mit Einzelknöpfen mit einem nicht-resorbierbarem Nahtmaterial genäht.
Komplikationen
Bei der subkonjunktivalen Enukleation können verschiedene intra- und postoperative Komplikationen auftreten, unter anderem:
- Blutungen
- kontralaterale Erblindung
- Bildung von orbitalen Zysten bei ungenügender Entfernung des sekretorischen Gewebes (z.B. der Konjunktiva)
- Infektionen
Nachsorge
Nach der Operation können kühlende Kompressen angewendet werden, um Schwellungen zu reduzieren. Zusätzlich sollte den Patienten systemische Antibiotika und nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAR) verabreicht werden.
Literatur
- Auer JA, Stick JA, Kümmerle JM. 2019. Equine Surgery. Fifth edition. Elsevier, Inc. 1220-1836. ISBN: 978-0-323-48420-6
- Gilger BC. 2005. Equine Ophthalmology. Elservier Saunders. ISBN: 978-0-7261-0522-7
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