Spinale Leptomeningitis
Synonym: spinale Meningitis
Englisch: spinal leptomeningitis, spinal meningitis
Definition
Die spinale Leptomeningitis ist eine Entzündung der Leptomeninx (Pia und Arachnoidea mater) und des Subarachnoidalraums im Spinalkanal.
Ätiologie
Eine spinale Leptomeningitis kann sowohl durch Bakterien (inklusive Mycobacterium tuberculosis), Viren oder Pilze verursacht sein. Meist handelt es sich um eine Sekundärinfektion nach intrakranieller Meningitis, Spondylodiszitis oder Operation.
Klinik
Die spinale Leptomeningitis manifestiert sich mit akut einsetzenden Kopfschmerzen, Meningismus, Fieber, Vigilanzminderung sowie generalisierten Krampfanfällen und neurologischen Ausfällen. Bei tuberkulöser oder fungaler Genese können sich die Symptome auch langsamer entwickeln.
Diagnostik
Die Diagnose basiert auf einer ausführlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung, einer Labordiagnostik inklusive Liquorpunktion sowie einer Bildgebung.
Radiologie
Die Computertomographie (CT) ist meist unauffällig; evtl. fallen ein aufgetriebenes Rückenmark oder verdickte Nervenwurzeln auf. Auch die Magnetresonanztomographie (MRT) kann initial unauffällig sein. Mögliche Befunde sind:
- Signalsteigerung des Liquors in T1w, T2w, PDw und FLAIR durch erhöhten Proteingehalt
- Spiegelbildung im lumbosakralen Duralsack durch Eiter bei bakterieller Genese
- lineare oder noduläre Kontrastmittelaufnahme an der Duraoberfläche oder auf den Nervenwurzeln der Cauda equina
- an der HWS geht das leptomeningeale Enhancement in die hintere Schädelgrube über
Seltene Komplikationen sind:
- T2w-Signalsteigerung oder fokales Enhancement des Myelons durch Ödem (Ischämie durch Vaskulitis, venöse Stauung, direkte Infektion)
- subdurale Empyeme
Differenzialdiagnosen
- Meningeosis carcinomatosa: bekanntes Tumorleiden, Tumorzellen im Liquor
- Sarkoidose: Systemerkrankung, dann oft intrazerebrale oder intramedulläre, schrankengestörte Läsionen
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