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Schwarzer Holunder

Synonym: Schwarzholder
Englisch: black elder

1. Definition

Schwarzer Holunder, botanisch auch Sambucus nigra, ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Moschuskrautgewächse (Adoxaceae) gehört. Ehemals wurde der Schwarze Holunder der Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae) zugeordnet.[1] Die Blüten werden als Diaphoretikum bei Erkältungen eingesetzt.

2. Terminologie

Oft wird der Schwarze Holunder mit Holunder gleichgesetzt. Da jedoch die Gattung den gleichen Namen trägt und insgesamt mehr als 20 verschiedene Arten umfasst, sollte zwischen der Gattung und Art unterschieden werden.

3. Vorkommen

Der 6 Meter große Strauch ist in ganz Europa, Mittelasien und teilweise Nordafrika verbreitet.

4. Inhaltsstoffe

Die Holunderbeeren enthalten Vitamin C, Vitamine der B-Gruppe, Folsäure und einige Mineralstoffe wie Calcium und Phosphor. Sie weisen außerdem einen hohen Gehalt an Eisen auf.

In den Holunderblüten sind Flavonoide (z.B. Rutin), ätherische Öle, Gerbstoffe, Phenolcarbonsäuren, Triterpene und Schleimstoffe enthalten.

5. Medizinische Bedeutung

5.1. Indikation

Die getrockneten Blüten des schwarzen Holunders (Sambucus nigra flos) sind nach HMPC ein traditionelles Arzneimittel, das bei Erkältungen eingesetzt wird.[2]

Den Blüten werden schweißtreibende, sekretolytische und fiebersenkende Wirkungen zugesagt.[3] Zudem sollen die Holunderbeeren (Sambucus nigra fructus) antivirale, immunmodulatorische und harntreibende Wirkungen besitzen. Eine HMPC-Monographie der Beeren liegt nicht vor.

In der Homöopathie wird der schwarze Holunder hauptsächlich bei akuten Erkältungen mit Fieber und trockenem Husten eingesetzt. Zudem findet er auch bei Muskel- und Gelenkbeschwerden Anwendung.

In der Volksmedizin wird der Tee aus den Blüten bei Hautunreinheiten und schlechtem Körpergeruch ohne Evidenz eingesetzt.

5.2. Darreichungsformen

Holunder ist als Tee, Saft oder Tinktur verfügbar. Darüber hinaus wird es in einigen Kombinationsarzneimitteln in Tablettenform verwendet.

5.3. Dosierung

Die Tagesdosierung von Holunderblüten beträgt 10 bis 15 g, bzw. drei Tassen Tee mit 2 bis 5 g auf etwa 150 ml heißes Wasser. Eine Anwendung der Blüten sollte erst ab 12 Jahren erfolgen.

Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.

6. Toxikologie

Unreife Holunderbeeren enthalten Sambunigrin und sollten nicht roh verzehrt werden. Langes Erhitzen zerstört den Inhaltsstoff.

Überdosierungen können zu Durchfall, Übelkeit, Benommenheit und Erbrechen führen.

Die in der Rinde enthaltenen Lektine sowie in den Stängeln enthaltene Blausäure sind für den Menschen giftig.

7. Trivia

Der Schwarze Holunder ist Heilpflanze des Jahres 2024.

8. Quellen

  1. https://nabu-bochum.de/2018/06/01/schwarzer-holunder-sambucus-nigra/, abgerufen am 28.01.2024
  2. European Medicines Agency – European Union herbal monograph on Sambucus nigra L., flos. 2018
  3. PharmaWiki – Holunder, abgerufen am 18.01.2024
Stichworte: Botanik, Diaphoretika, Pflanze
Fachgebiete: Biologie, Pharmazie

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21.03.2024, 08:49
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