Röntgenuntersuchung der Schulter
(Weitergeleitet von Schultergelenk (Röntgen))
Definition
Die Röntgenuntersuchung der Schulter dient der radiologischen Beurteilung der Schulterregion (incl. des Schultergelenks) mittels konventioneller Röntgenuntersuchung.
Aufnahmen
Basisuntersuchung
Standardaufnahmen der Basisuntersuchung sind:
- 1. Ebene: Schultergelenk nach Grashey (transglenoidale true-ap-Aufnahme):
- 2. Ebene:
- Schulter axial oder
- Schultergelenk in Elevation (über 90°) oder
- Schulteraufnahme in Halt-Stopp-Stellung
Zusatzuntersuchungen
Je nach klinischer Situation kommen weitere Aufnahmen in Frage:
Indikationen | Aufnahmen |
---|---|
Schultergelenkluxation, Frakturen incl. subkapitaler Humerusfraktur |
|
Fraktur des Tuberculum majus |
|
Fraktur des Tuberculum minus, Ruptur oder Läsionen der langen Bizepssehne |
|
Hill-Sachs-Läsion |
|
Bankart-Läsion |
|
Skapulafraktur |
|
Schlüsselbeinfraktur |
|
Verletzungen des Schultereckgelenks |
|
Fraktur des Akromions oder Processus coracoideus |
|
Degenerative oder entzündliche Veränderungen der Schulter |
|
Periarthritis humeroscapularis, Arthrose, Schulter-Arm-Syndrom |
|
Degenerative Veränderungen am Akromion und AC-Gelenk. Beurteilung Subakromialraum |
|
Weitere Zusatzaufnahmen sind:
- Schulter nach Velpeau
- Schulter nach Rockwood
- Schulter nach Hermodsson
- Schulter anteroposterior
- Schulter seitlich transthorakal
- Schulter seitlich anteroposterior
- Scapula nach Neer-Larchè (tangential)
- Zanca-Aufnahme
- Alexander-Aufnahme
- SC-Gelenk p.a.
- SC-Gelenk anteriore Schrägaufnahme
- SC-Gelenkaufnahme nach Rockwood
- SC-Gelenkaufnahme nach Hobbs
- Sternum lateral
Befundung
Die systematische Befundung von Röntgenuntersuchungen der Schulter sollte folgende Aspekte umfassen:
- Knochen: Glatte Kortikalis von Humeruskopf, Fossa glenoidalis, Clavicula, Scapula
- Gelenke und Alignment:
- Glenohumeralgelenk: Parallele Gelenkflächen. Humeruskopf liegt am Glenoid. Wenn der Humeruskopf unter dem Processus coracoideus liegt, ist an eine vordere Schulterluxation zu denken. Ein Gelenkerguss ist hinweisend für eine [Humeruskopf- oder Glenoidfraktur.
- Akromioklavikulargelenk (ACG): Inferiore Grenzen der distalen Clavicula und Akromion liegen in einer Linie, andernfalls muss an eine ACG-Verletzung gedacht werden. Bei einem akromioklavikulären Abstand > 8 mm ist eine Ruptur des Ligamentum acromioclaviculare wahrscheinlich. Bei einer korakoklavikulären Distanz > 13 mm ist ein Riss des Ligamentum coracoclaviculare wahrscheinlich.
- Weichteilstrukturen
- Nebenbefunde: Rippen, Lunge
Pathologien
- Anteriore Schulterluxation: Der Humeruskopf liegt anterior, medial und inferior der Fossa glenoidalis. Die Luxation kann häufig mit einer Hill-Sachs-Delle oder einer Bankart-Läsion einhergehen.
- Posteriore Schulterluxation: Diese Luxationsform macht weniger als 5 % der Luxationen aus. Der Humeruskopf erscheint in a.p.-Projektion abgerundet. Assoziiert kann eine anteromediale Fraktur des Humeruskopfes vorliegen.
- Klavikulafraktur
- ACG-Verletzung
- proximale Humerusfraktur
- Pseudoluxation der Schulter: Ein Gelenkerguss verdrängt den Humeruskopf nach unten, sodass fälschlicherweise der Eindruck einer Luxation entsteht. Der Erguss deutet auf eine intraartikuläre Fraktur hin.
Fachgebiete:
Radiologie
Du musst angemeldet sein,
um diese Funktion zu nutzen.
um diese Funktion zu nutzen.