Röntgen-Clavicula
Definition
Als Röntgen-Clavicula werden Röntgenaufnahmen des Schlüsselbeins zusammengefasst.
Indikationen
Röntgenaufnahmen der Clavicula kommen meist im Rahmen eines Traumas zum Einsatz, falls der Verdacht auf eine Fraktur besteht. Bei bereits bekannter Verletzung werden die Aufnahmen zur Nachsorge eingesetzt. Auch Metastasen bzw. Tumore stellen eine Indikation dar.
Röntgenaufnahmen
Clavicula p.a.
Die Standardebene ist die anteroposteriore Projektionsaufnahme der Clavicula. Sie dient auch der Beurteilung des Akromioklavikulargelenks.
Durchführung
In der Clavicula p.a. wird der Patient in aufrechter Position untersucht, wobei der Rücken dem Detektor anliegt. Das betroffene Schlüsselbein befindet sich in der Mitte des Detektors. Der betroffene Arm sollte in Neutralposition dem Körper anliegen.
Technische Faktoren
- anteroposteriore Projektion
- Zentrierpunkt: Mitte Schlüsselbein
- Kollimation: superior und lateral zum Hautrand, inferior zur Mitte der Scapula, medial sollte das Sternoklavikulargelenk erfasst werden
- Ausrichtung: Querformat
- Detektorgröße: 18 x 24 cm
- Belichtung: 60 bis 70 kVp, 10 bis 18 mAs
- SID: 100 cm
- Streustrahlengitter: ja
Qualitätsfaktoren
Die gesamte Clavicula ist neben der Cavitas glenoidalis und der Scapula in anteroposteriorer Position erkennbar. Eine leichte Überlappung des Humeruskopfs mit dem Glenoid ist zu erwarten.
Weitere Aufnahmen
Eine weitere Standardprojektion ist die anteroposteriore Aufnahme, bei der der Zentralstrahl um 15 bis 30° kopfwärts anguliert wird. Der Zentrierpunkt befindet sich knapp unterhalb der medialen Clavicula. Die Aufnahme führt zu einer gestreckten Projektion des Schlüsselbeins und zu einer Projektion des Schlüsselbeins oberhalb der Scapula und der 2. sowie 3. Rippe. In dieser Aufnahme sind subtilere Frakturen oft besser erkennbar. Zudem können Achsenabweichungen und Luxationen weiter beurteilt werden.
Kann der Patient nur im Liegen untersucht werden, ist auch eine anteroposteriore Aufnahme in Rückenlage möglich.
Weitere zusätzliche Aufnahme sind:
- Clavicula a.p. mit noch stärkerer Angulation nach kranial zur Darstellung der Unterfläche
- Clavicula a.p. mit Angulation nach kaudal zur Darstellung der Rückseite
um diese Funktion zu nutzen.